Textatelier
BLOG vom: 18.05.2005

Das Mysterium um den Pianomann vertieft sich . . .

Autor: Emil Baschnonga

Ich habe ein Folgeblog zum gestrigen Bericht „Der stille Pianomann, der sich abhanden kam“ (17. Mai 2005) versprochen. Hier sind die letzten Meldungen:

Ein französischer Strassenmime, also einer, der wie eine Marionette auf einer Kiste steht und sich hin und wieder mechanisch bewegt, will den Pianomann erkannt haben. Dieser Mime namens Darius – er lebt gegenwärtig in Rom – hat der italienischen Polizei mitgeteilt, dass der Pianomann ein französischer Strassenkünstler sei, Steven Villa Mason heisse und zur gleichen Zeit wie er in Nizza aufgetreten sei. Das mag vielleicht sein Künstlername sein. Die Etiketten waren aus dem Anzug und Hemd des Pianomannes weggeschnitten, um seine Identifizierung zu erschweren. Allem Anschein nach tun das viele illegale Immigranten.

Bereits sollen sich Hollywood-Hersteller um das Verfilmungsrecht zanken. Wie erinnerlich, wurde der arg verwirrte Pianoman vor 5 Wochen am Strand von Sheerness aufgegriffen. Inzwischen ist aus seinem 2-stündigen Pianorezital ein 5-stündiges geworden . . . Einer von den Hollywood-Produzenten liess fallen, dass die Situation dieses mysteriösen Pianomanns allerlei Fragen aufwerfe, wie etwa die nach der Gebrechlichkeit des menschlichen Geistes, die Natur der Verständigung und wie bedeutungsvoll oder nicht bedeutungsvoll die Identität im Grunde genommen sei.

Das sind gewichtige philosophische Fragen, die dem amerikanischen Filmproduzenten (Bard Dorros von der „Smart Entertainment“) Ehre antun. Jetzt, wo es so oft um den Diebstahl der Identität geht, werde ich bald auf meine Identität pfeifen. Sie zu haben, ist für den Geldbeutel gefährlich geworden.

Der Pianomann hat Recht, dass er sich über seine Identität ausschweigt. Doch auf die Dauer wird er unterliegen, und die Behörde wird gewinnen und kann ihm eine Identitätskarte um den Hals hängen, oder besser noch, ihm eine Nummer aufs „Füdli“ brennen. (In England herrscht gegenwärtig viel Klamauk rund um die geplante Einführung solcher Karten.)

Mit der Verständigung ist es auch so eine Sache. Meistens missverstehen wir einander. Wiederum hat der Pianomann eine elegante Lösung gefunden, nach der Devise „Schweigen ist Gold“. Je länger er schweigt, desto mehr Gold wird er bekommen vom Gewinner des Filmrechts. Die Hauptrolle sollte er sich ebenfalls vertraglich zusichern lassen – er sieht ja ganz photogen aus. Sprechen braucht er ja in dieser Hauptrolle nicht! Sie sehen, meine Skepsis ist wachgeschüttelt.

Über die Gebrechlichkeit des menschlichen Geistes schweige ich mich vorderhand aus, während meine Recherche noch im Gange ist. Inzwischen bin ich gespannt, genau so wie viele Engländer, wohin diese Geschichte führen wird.

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