Textatelier
BLOG vom: 14.11.2024

Im Nebel auf dem Spürnasenpfad in Todtmoos

Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim

 


Blick auf das nebelige Todtmoos
 

Unser Wanderführer Toni schlug diesmal wieder eine interessante Wanderung um Todtmoos vor. Der zauberhaft liegende Ort mit einer Höhenlage um etwa 800 Meter über Normalnull befindet sich etwa 20 km von Wehr (Baden), 7,5 km von Bernau, 10 km von Herrischried und 6 km von Ibach entfernt. Der Ort ist seit dem 14. Jahrhundert ein bekannter Marienwallfahrtsort, seit dem 19. Jahrhundert auch ein heilklimatischer Kurort und ein bekannter Wintersportort.

Da staunen unsere Wanderkameraden als sie das Ziel „Spürnasenpfad“ hörten. Da der 4,2 km lange Pfad als Kinder- und Familienwanderweg bezeichnet wird, hatte Toni eine Erweiterung auf 6 km vorgeschlagen. „Die geübten Wandersenioren sollten länger laufen und nicht nur auf einem Kinderwanderweg herumtouren“, dachte sich wohl Toni. Alle sieben Teilnehmer unserer Seniorengruppe (TPS= Tonis Powersenioren) waren einverstanden. Die zweistündige Wanderung war gut für unsere Gesundheit und Fitness.

Wie begannen unsere Wanderung am Parkplatz des ehemaligen Skilifts Todtmoos-Strick. Dann ging es steil bergauf. Dort oben konnte ich ein schönes Nebelbild mit Blick auf Todtmoos aufnehmen. Es herrschte Hochnebel, später wurden wir jedoch mit Sonnenschein verwöhnt.

Zunächst einige Hinweise zum Spürnasenpfad. Kinder überwinden verschiedene Stationen wie zum Beispiel Kletterparcours. Sie lernen auch verschieden Waldbewohner kennen.

Wir sahen auf unserem Weg viele kunstvoll geschnitzte Holzfiguren (Fuchs, Auerhahn, Uhu, Wildschwein) und auch Spielhäuschen. Auf einem breiten Weg geht es in Richtung Mättle, dann über den Schlittenberg wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Wir fitten Buschen hatten etwas anderes vor. Wir unternahmen eine erweiterte Wanderung über die Rudolf-Jordan-Hütte. Da mussten wir auf einem steinigen Weg bes0nders aufpassen, um nicht zu stolpern. Mit Hilfe von Stöcken überwanden wir diese Stelle in der Nähe der besagten Hütte ganz gut. Auf teilweise laubbedeckten Wegen ging es frohgemut weiter. Wir entdeckten sogar einen von Schnecken malträtierten Steinpilz und einen Schusterpilz.

In der Nähe des Kinderspielplatzes rasteten wir auf einer Bank und genossen die ersten Sonnenstrahlen nach dem Nebel. Als ich einen Aussichtpunkt am Spielplatz entdeckte, sauste ich dorthin und fotografierte ein erstes Bild ohne Nebel. Es ging dann auf bequemen Wegen zurück nach Todtmoos-Strick. Auf den „Ausflug“ zum Todtmooser Wasserlall verzichteten wir aus Zeitgründen und gingen dann zu unseren reservierten Plätzen ins Rössle.

 


Endlich eine nebelfreie Sicht
 

Willkommen im Rössle
Das Rössle ist ein 4 Sterne Superior Wellnesshotel und befindet sich in einer wunderschönen Landschaft. Es besteht seit 1670 und wird heute von der Familie Maier geführt.

Da wir in den vergangenen Jahren schon zweimal hier die vorzüglichen Speisen mit Wonne genossen haben, waren wir uns alle einig, hier wieder zu speisen. Nun erfreuten sich die hungrigen Wanderer an Rinderrouladen mit Blaukraut und Spätzle, an Burger und an Wildbratwürste mit Kartoffelsalat. Wir waren sehr zufrieden und satt, so dass wir die ausgestellten Kuchen nur mit dem Auge inspizierten.

Ein grosses Lob müssen wir unserer Bedienung zollen. Die aus Java stammende und sehr gut Deutsch sprechende junge Frau erfreute uns nicht nur visuell, sondern auch durch eine aufmerksame Bedienung.

 


Erster Aufstieg
 

Ein kleines Fazit
Es war eine schöne und abwechslungsreiche Wanderung in einer zauberhaften Landschaft. Wir genossen trotz Nebel auf einer Teilstrecke die würzigen Schwarzwaldluft. In einem Blog schrieb ich einmal dies:

Bei solchen Wanderungen kann man die Alltagswidrigkeiten – ich denke da besonders an die schlechten Nachrichten unserer Zeit – vergessen und wieder etwas für die Seele tun. Viele wissen gar nicht mehr, in welch paradiesischer Landschaft – in der die Musik sozusagen immer spielt – sie leben.

Unser Dank geht an Toni, der in bewährter Weise wieder eine interessante Tour ausarbeitete.

 


Künstleriches Wildschwein
 

Anhang: Drehort für einen Heimatfilm
Folgende Episode dürfte wenig bekannt sein. Das „Rössle“ in Todtmoos-Strick diente 1953 als Filmkulisse für den Heimatfilm „Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt“. Es wirkten namhafte Stars wie O. E. Hasse, Rudolf Prack, Oskar Sima und Maria Seebald mit. Während der 3-wöchigen Dreharbeiten kamen viele Zuschauer herbei, um einen Blick auf ihre Stars zu erhaschen. – Während der Dreharbeiten im Schwarzwald erhielt übrigens O. E. Hasse das Angebot für den Film „Canaris“.

Der Psychotherapeut Karlfried Graf Dürckheim schrieb zum Teil seine Bücher im Rössle. Später kamen immer wieder Prominente in das Hotel Rössle.
Heute sind es besonders Wanderer, Skifahrer, die den vorzüglichen Service und die bodenständige Küche des „Rössle“ geniessen. 

 

Internet
www.hotel-roessle.de
www.todtmoos.de
www.schwarzwaldportal.com/spuernasenpfad-todtmoos.html
www.schwarzwald-tourismus.de

Blogs im Textatelier:
01.08.2005: „Unwetter-Spuren: Todtmoos-Wanderung mit Hindernissen“
https://www.textatelier.com/index.php?id=996&blognr=1103&autor=Scholz%20Heinz
22.07.2009: Wanderungen im Schwarzwald (II): „Arnika-Blüten millionenfach“.
https://www.textatelier.com/index.php?id=996&blognr=3020&autor=Scholz%20Heinz

 

Hier der Wanderplan von Komoot:
https://www.komoot.com/de-de/plan/tour/d01AtifoAB6DII=FOdcBMWzpbprCtr2S_ikg4J8D6jlfqIS-bcSTHBUCEcY6-wWUQWYMBV331b6AosPNd28gA==/@47.7482859,8.0040728,14.331z

 

Hinweis auf weitere Blogs von Scholz Heinz
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