Tipps gegen das große Gähnen
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim
Auch in Zeiten der Corona-Krise bleibt uns die Frühjahrsmüdigkeit erhalten. Kaum ist der Winter vorbei, klagen 50 bis 70 % der Mitteleuropäer über ständige Müdigkeit. Neben dem „großen Gähnen“ und den „bleiernen“ Knochen wird häufig ein rascher Leistungsabfall beobachtet. Die Ursachen für die Frühjahrsmüdigkeit sind bis heute nicht vollständig geklärt.
Mangel an Licht und Bewegung
Die wichtigsten Ursachen dürften der Mangel an Licht und Sonne im Winter, mangelnde Bewegung, üppige und vitaminarme Ernährung und der Lebensrhythmus (Störung des Schlafrhythmus auch nach der Zeitumstellung und im Homeoffice) sein. Frühere Untersuchungen ergaben, dass die Frühjahrsmüdigkeit in eine wichtige Umschaltphase unseres Körperrhythmus fällt. Nach dem winterlichen „Ruhe-Rhythmus“ muss sich der Körper auf die frühsommerliche Energiephase umstellen. In den Umschlagsphasen (Frühjahr, Herbst) ist der Körper besonders empfänglich für Störungen im Organismus.
Die besten Tipps
Wer seinen Körper richtig auf Touren bringen möchte, der sollte sich für eine vollwertige, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung entscheiden. Viele Menschen entwickeln im Frühjahr einen regelrechten Salathunger. Wer einen eigenen Garten hat, soll ihn auch nutzen, wie Klaus Böttger, Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe Schopfheim, zu berichten weiß. Er hat in seinem Garten Bärlauch, Löwenzahn, Scharbockskraut und andere vitaminreiche Pflanzen. Er bereitet sich daraus Salate. Dr. Ruth Noack von der BUND-Ortsgruppe verwendet Wildpflanzenblätter von Giersch, Löwenzahn und Brennnesseln für Salate und Soßen. Wildgemüse bringt nicht nur die höchsten Genüsse, sondern im Gegensatz zu Kulturgemüse ein Mehr an Vitaminen und Mineralstoffen.
Wichtig ist auch „Sonne tanken“ und Kreislauftraining durch Spazierengehen, Wandern, Joggen alleine oder zu zweit mit oder ohne Hund (Abstand halten ist wichtig bei Begegnungen mit Bekannten!). Auch in der Corona-Krise sollten wir eine halbe Stunde täglich einkalkulieren. Durch das Training wird die Lunge gestärkt und das Immunsystem verbessert. Angelika Schmidt, Redaktionssekretärin der „Badischen Zeitung“, Schopfheim, schwört auf einen Morgentrunk mit Ingwer, dem Saft einer Zitrone und heißem Wasser. Auch ist sie jeden Tag mit ihrem Hund an der frischen Luft unterwegs.
Meine Schwester Ursula gab mir diese Tipps: „Runter von der Couch, raus an die frische Luft, Vitamin C konsumieren und auf seinen Körper hören. Etwas Faulenzen ist erlaubt, dann noch Espresso trinken und ab und zu Kuchen mit Genuss essen.“
Wernfried Hübschmann, Schriftsteller, Blogger und Coach aus Hausen im Wiesental, gibt folgende Tipps: Frühjahrsmüdigkeit akzeptieren, drei Tage lang früh schlafen gehen, viel spazieren gehen, weniger essen (dafür mehr Kräuter, z.B. Wacholder zum körperlichen Wachwerden) und mehr trinken (keinen Alkohol) und gute Musik hören. Er liest und empfiehlt auch das Lesen guter Bücher zur Stärkung, etwa von Peter Handke, Michael Köhlmeier, Gabriel Garcia Marquez oder Lukas Bärfuss zum geistigen Wachwerden. Denn „das Herz braucht den März“!
Walter Hess ass im Frühjahr frische Wildkräuter (Löwenzahn, Bärlauch), bereitete sich einen Tee aus frischen Brennnesseln und bewegte sich viel an der frischen Luft.
Frühlingskräuter-Drink
Der folgende Drink wurde in der Serie der „Badischen Zeitung“ Achtung Pflanze! von Frank Hiepe publiziert.
Zutaten: junge Löwenzahnblätter oder Brennnesselblätter, 1 Orange, 1 Apfel, Buttermilch oder Sojamilch, Honig.
Zubereitung: Die Zutaten pürieren und mit Orangensaft, Buttermilch oder Sojamilch mischen. Man kann den Drink auch mit Joghurt mischen. Wer es etwas süßer haben möchte, kann noch etwas Honig hineinrühren.
Weitere Frühlings-Blogs:
13.04.2008: Frühlingsboten: Nicht allein die Bäume fahren aus der Haut
01.02.2013: Schwungvolles Frühlingserwachen nach dem Winterschlaf
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