Textatelier
BLOG vom: 28.02.2016

Einreise (nicht) erlaubt! Hürden vor dem Grenzübertritt

Autor: Richard Gerd Bernardy, Dozent für Deutsch als Fremdsprache, Viersen/Deutschland

 

Die einfachste Art und Weise, mit Personen zu kommunizieren, die in anderen Ländern wohnen, ist es, das Videotelefon (Skype, u.a.) zu benutzen, jedenfalls, wenn das Internet frei zugänglich ist und die Technik funktioniert.

Und wenn man selbst verreisen will? In der Europäischen Union ist das inzwischen kein Problem mehr. Man benötigt zwar immer noch einen Personalausweis oder Reisepass, aber meistens kann man zum Beispiel mit dem Fahrzeug die Grenze überwinden, ohne kontrolliert zu werden.

Dann unterscheiden wir noch Länder, für die wir ein Visum benötigen, weil ein Reisepass nicht ausreicht. Dieses Visum muss man oft vorher in der Botschaft des Heimatlandes (oder bei autorisierten Stellen) beantragen, manchmal geht es auch am Flughafen des Reiselandes, aber nur, wenn man sich nicht länger als eine bestimmte Zeit im Land aufhalten oder etwa dort Geschäfte machen oder arbeiten will.

Auf jeden Fall bekommt man es mit Beamten zu tun, die zuerst einmal den Reisenden vorschriftsmässig befragen müssen. Sollte man an einen „strengen“ Beamten geraten, der keinen Humor versteht, unfreundlich und grob ist, kann das schon einmal zur Tortur führen (und erinnert an Grenzübergänge in die Deutsche Demokratische Republik vor 1989).

Im Internet findet man Berichte über solche Einreisebehinderungen vor allem in Israel und in den USA.

Zu Israel: Laut dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland benötigen für einen Aufenthalt bis zu 3 Monaten unter anderen Personen, die vor dem 1. Januar 1928 geboren worden sind, ein Visum (ob die inzwischen 88-jährigen und älteren Herrschaften eine besondere Gefahr für Israel darstellen?); das gelte für die deutschen Staatsangehörigen allgemein nicht. Es sei denn, man will nach Palästina, etwa zu einer „Welcome to Palestine“-Aktion. Da spielte das israelische Innenministerium nicht mit und untersagte einfach 342 Personen die Einreise mittels einer „schwarzen Liste“, die sie den Fluggesellschaften Lufthansa, Austrian Airline und Air France „vorsorglich“ übergeben hatte, mit der Drohung, sie würden diese Personen, sollten sie doch befördert werden, „auf Kosten der Fluggesellschaften“ direkt wieder zurückschicken. Palästina lässt sich übrigens nur mit Transit durch Israel besuchen! (Israel verhindert Einreise hunderter Ausländer)

(Das Auswärtige Amt in Berlin schreibt: „Die Verweigerung der Einreise unmittelbar am Grenzübergang ist jederzeit ohne Angaben von Gründen möglich. Die deutsche Botschaft hat in diesen Fällen keine Möglichkeit der Unterstützung.“)
 
Man kann schnell Gefahr laufen, in Israel gar nicht erst eingelassen zu werden, etwa wenn man vorher ein arabisches Land besucht und deshalb einen Stempel im Reisepass hat oder man hat öffentlich Kritik an Israel verlauten lassen, wie Noam Chomsky, Günter Grass oder Cat Stevens (Jussuf Islam) und andere. Und eine „Abschiebung“ (manchmal mit Haft) am Flughafen Ben Gurion kann wirklich erniedrigend werden! Wenn man sich partout nicht am Besuch Israels hindern lassen will, hier ein kleiner
Vorgeschmack:

Israel - die Reise beginnt am Flughafen: Sie sollten allerspätestens zwei bis drei Stunden vor Abflug am Airport sein. Die Sicherheitskontrollen können nämlich unter Umständen etwas länger dauern. Und bei manchen Flughäfen, wie zum Beispiel in München, gibt es sogar ein eigenes Terminal für Flüge nach Israel. Und das muss man erst mal finden.

Wenn Sie die erste Hürde gemeistert haben, steht Ihnen die fast schon an einen Spiessrutenlauf erinnernde Einreise nach Israel bevor. Schon gleich nach dem Verlassen des Flugzeuges werden Sie von netten Sicherheitsbeamten empfangen, die so ziemlich jedes Detail von Ihnen wissen wollen. Stellen Sie sich auf Fragen ein, wie zum Beispiel: Wann ist Ihr Grossvater gestorben? (Und wenn er noch lebt und vor 1928 geboren worden ist??) Total schwachsinnig, denken Sie? Zu recht. Eine genaue Antwort wird von Ihnen sowieso nicht erwartet. Dies Prozedere wiederholt sich noch ein paar Mal. Seien Sie bei den Befragungen nicht zu souverän, sonst gelten Sie als potentieller Terrorist und Ihre Reise endet da, wo sie begonnen hat: am Flughafen.

Wenn Sie dachten, die Einreise wäre schon stressig gewesen, dann freuen Sie sich auf die Ausreise. Planen Sie auf jeden Fall mindestens drei Stunden ein. Die Befragungen durch das immer lächelnde Sicherheitspersonal gehen hier nämlich weiter, und zwar schon sobald Sie das Flughafengebäude betreten. Haben Sie es nach drinnen geschafft, wird es heikel. Man stellt sich in einer Schlange an, um das Gepäck abzugeben, und wenn man Pech hat, gerät man ins Visier der Grenzpolizisten, scheinbar vollkommen willkürlich. Vermeiden Sie bei der Befragung unbedingt sarkastische Kommentare und versuchen Sie trotz dem ganzen Stress, freundlich zu bleiben. Sonst sind Sie wieder mal ein potentieller Terrorist und Sie haben das Vergnügen, Ihre komplette Schmutzwäsche von drei Wochen Strandurlaub vor den Augen mehrerer Sicherheitsbeamter auszupacken. Ihr Gepäck wird dann nämlich penibel auf Sprengstoff durchsucht. Und das Chaos, das bleibt, müssen Sie natürlich wieder selbst in Ihren Koffer räumen.“ – Übrigens: dieser Beitrag kommt von: Israel: So kommen Sie garantiert rein und wieder raus. (Nur wo da der „Genuss“ bleibt, frage ich mich!)

Bevor ich speziell zur USA komme, hier ein paar „Spezialitäten“ aus der ganzen Welt:

  1. „Beschreiben Sie Ihren Schnurrbart."
    Mit dieser Frage müssen sich Reisende, die ein Visum für Mexiko beantragen, auseinandersetzen. Und als wäre der Bart weltweit die größte Selbstverständlichkeit, bietet Mexiko nur drei Möglichkeiten zur Charakterisierung: „buschig“, „getrimmt“ und „spärlich“.
  2. „Waren Sie in den vergangenen sechs Wochen auf einem Bauernhof?“ 
    Diese Frage bei der Einreise nach Australien mag befremden, aber sie ist plausibel. Denn der Kontinent ist frei von vielen Schädlingen und Krankheiten, die anderswo vorkommen. Und dass Keime & Co. auch weiterhin draussen bleiben, dafür sorgt das Agrarministerium mit seinen strengen Vorschriften zur Seuchenvorbeugung.
  3. „Wie viele Frauen gedenken Sie mitzubringen?“ 
    In Hinblick auf die Polygamie in vielen islamischen Ländern eine berechtigte Nachfrage – und dennoch befremdlich für den europäischen Geschäftsmann, dem diese Frage bei der Einreise gestellt wurde.
  4. In China benötigen Sie nur dann einen „negativen“ Aids-Test, wenn Sie planen, länger als 6 Monate im Land zu verweilen.
  5. Der chinesische Visum-Antrag fragt nach den „Gründen für den Besuch“. Zu den möglichen Antworten zählt auch: „Besuch“.
  6. Für zwei Religionslose wurde die Einreise nach Indien zum Geduldsspiel. Im Formular war die Option „keine“ bei Religionen nicht vorgesehen.
    Dieses Dilemma liess sich aber lösen, indem die beiden „andere“ ankreuzten und dazu schrieben: „keine“. (Anm. des Verfassers: Diese Antwort wurde problemlos akzeptiert!)
  7. „Passengers please sing in the box“
    In einem mexikanischen Formular sorgte ein lustiger Buchstabendreher für Verwirrung. Aus „sign“ wurde irgendwie „sing“, was dazu führte, dass Ausländer aufgefordert wurden, „ins Kästchen zu singen“.
  8. Großbritannien fragt danach, ob Einreisende in Kriegsverbrechen, Genozide oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit verwickelt waren. Diese Frage wirkt auf den ersten Blick genauso absurd ...
  9. ... wie die Frage, ob der Einreisende etwas mit Terrorismus zu tun hat. Selbst wenn, wer gibt das freiwillig zu? Hier helfen spezielle Datenbanken.
    Ist der Name des Einreisenden dort gelistet, kommt er auch nicht ins Land.
  10. „Nennen Sie drei Begriffe ...“ 
    Studenten wurden des Öfteren gebeten, drei Begriffe zu ihrem Studienfach aufzuzählen – vermutlich als Nachweis durchgebüffelter Nächte.“

Zehn seltsame Fragen in Visa-Formularen,
http://www.china-visumservice.de/faq-chinesisches-visum/china-visum-fragen.html

Hinweis beim Besuch von Kanada über die Grenze von den USA aus: Lassen Sie sich bei der Befragung durch die Grenzbeamten nicht zu Scherzen hinreissen, auch wenn Ihnen die Fragen noch so lächerlich erscheinen. Sollten Sie trotz allem von den Grenzbeamten abgewiesen werden, vermeiden Sie auf jeden Fall Diskussionen. Nehmen Sie die Entscheidung hin und versuchen Sie es an einem anderen Grenzübergang.

Kommen wir zu den USA: Diese Frage erscheint fast lächerlich, ist aber noch relativ harmlos:
„Auf welcher Bettseite schläft Ihre Frau?“ US-Grenzer befragten zwei verdatterte Reisende nach den Schlafzimmergewohnheiten der Gattinnen.

Rolf und seine Frau besuchen öfters ihre Angehörigen in den USA. In diesem Jahr wollten
sie länger bleiben, als ein Touristenvisum zulässt.
Beim Visumantrag wurden sie mit Fragen konfrontiert, die überraschen.
(Die deutsche Übersetzung erfolgte teilweise durch den Autor dieses Blogs.)

Medical and Health Information
Do you have a communicable disease of public health significance? (Communicable diseases of public significance include chancroid, gonorrhea, granuloma inguinale, infectious leprosy, lymphogranuloma venereum, infectious stage syphilis, active tuberculosis, and others diseases as determined by the Department of Health and Human Services.) – Haben Sie eine übertragbare Krankheit, die für das öffentliche Gesundheitswesen von Bedeutung ist? [Übertragbare Krankheiten im Interesse der Öffentlichkeit schliessen Weicher Schanker, Tripper, andere Geschlechtskrankheiten wie Donovanosis, Venerisches Ranulom (eine vor allem in den Tropen vorkommende Geschlechtskrankheit), ansteckende Stufensyphilis, ansteckende Lepra, aktive Tuberkulose und andere Krankheiten, wie durch die Gesundheitsbehörden definiert, mit ein.]

Do you have a mental or physical disorder that poses or is likely to pose a threat to the safety or welfare of yourself or others? – Haben Sie eine geistige oder physische Behinderung, die erkennbar ist oder möglicherweise eine Bedrohung für die Sicherheit oder Sozialfürsorge für sich selbst oder andere ist?

Are you or have you ever been a drug abuser or addict? – Sind Sie drogenabhängig oder sind Sie drogenabhängig gewesen?

Criminal Information
Have you ever been arrested or convicted for any offense or crime, even though subject of a pardon, amnesty, or other similar action? –  Sind Sie jemals für irgendeine Handlung oder für ein Verbrechen festgenommen oder überführt worden, bzw. waren Sie Subjekt einer Begnadigung, einer Amnestie oder anderer ähnlicher Aktionen?
This includes all arrests or detensions, including those at the border and by Customs and Border Patrol. – Dies schliesst alle Festnahmen und Verhaftungen, einschliesslich solcher an der Grenze und durch den Zoll oder durch den Grenzschutz mit ein.

Have you ever violated, or engaged in a conspiracy to violate, any law relating to controlled substances? – Haben Sie jemals ein Gesetz übertreten oder waren an einer Verschwörung bezüglich irgendeines Gesetzes, das mit Drogen zu tun hat, beteiligt?

Are you coming to the United States to engage in prostitution or unlawful commercialized vice or have you been engaged in prostitution or procuring prostitutes within the past 10 years? – Kommen Sie in die Vereinigten Staaten, sich in der Prostitution zu engagieren oder gegen die Sittlichkeit oder haben Sie an Prostitution oder Beschaffungsprostitution innerhalb der letzten 10 Jahre teilgenommen?

Have you ever been involved in, or do you seek to engage in, money laundering? – Waren Sie jemals darin verwickelt oder haben Sie versucht, sich in Geldwäsche zu engagieren?

Have you ever committed or conspired to commit a human trafficking offense in the United States or outside the United States? – Haben Sie jemals sich daran beteiligt oder dazu verabredet, Schwarzhandel in den Vereinigten Staaten oder ausserhalb der Vereinigten Staaten zu betreiben?

Have you ever knowingly aided, abetted, assisted or colluded with an individual who has committed, or conspired to commit a severe human trafficking offense in the United States or outside the United States? – Haben Sie jemals bewusst geholfen, begünstigt, unterstützt oder mit einer Person unter einer Decke gesteckt, die Schwarzhandel in den Vereinigten Staaten oder ausserhalb der Vereinigten Staaten betrieben oder sich dazu verabredet hat?

Are you the spouse, son, or daughter of an individual who has committed or conspired to commit a human trafficking offense in the United States or outside the United States and have you within the last five years, knowingly benefited from the trafficking activities? – Sind Sie der Gatte, Sohn oder Tochter einer Person, die Schwarzhandel in den Vereinigten Staaten oder ausserhalb der Vereinigten Staaten betrieben oder sich dazu verabredet hat, und haben Sie in den letzten fünf Jahren davon gewusst, und zogen Sie aus den Schwarzhandelstätigkeiten einen Nutzen?

Security Information
Do you seek to engage in espionage, sabotage, export control violations, or any other illegal activity while in the United States? – Haben Sie sich darum bemüht, sich mit Spionage, Sabotage, Ausfuhrkontrollverletzungen oder einer anderen ungesetzlichen Tätigkeit während Ihrer Verweildauer in den Vereinigten Staaten zu beschäftigen?

Do you seek to engage in terrorist activities while in the United States or have you ever engaged in terrorist activities? – Haben Sie sich darum bemüht, sich während Ihrer Verweildauer in den Vereinigten Staaten mit terroristischen Aktivitäten zu beschäftigen oder haben Sie sich jemals mit terroristischen Aktivitäten beschäftigt?

Have you ever or do you intend to provide financial assistance or other support to terrorists or terrorist organizations? – Haben Sie jemals oder haben Sie vor, Finanzhilfe oder andere Unterstützung Terroristen oder Terrororganisationen zu geben?

Are you a member or representative of a terrorist organization? – Sind Sie ein Mitglied oder ein Repräsentant einer terroristischen Organisation?

Have you ever ordered, incited, committed, assisted, or otherwise participated in genocide? – Haben Sie jemals angeordnet, angeregt, begangen, dabei geholfen oder haben Sie sonst wie  an Völkermord teilgenommen?

Have you ever committed, ordered, incited, assisted, or otherwise participated in torture? – Haben Sie jemals an Folterungen teilgenommen, sie angeordnet, angeregt, dabei assistiert oder auf andere Weise daran partizipiert?

Have you committed, ordered, incited, assisted, or otherwise participated in extrajudicial killings, political killings, or other acts of violence? – Haben Sie jemals an aussergerichtlichen Tötungen, politischen Tötungen oder anderen Gewalttaten teilgenommen, sie angeordnet, dazu angeregt, dabei geholfen, oder auf andere Weise daran partizipiert?

Have you ever engaged in the recruitment or the use of child soldiers? – Haben Sie sich jemals im Rekrutieren oder in der Verwendung von Kindersoldaten engagiert?

Have you, while serving as a government official, been responsible for or directly carried out, at any time, particularly severe violations of religious freedom? – Sind Sie als offizieller Staatsdiener irgendwann dafür verantwortlich gewesen oder haben Sie sich an besonders schweren Verletzungen der Religionsfreiheit beteiligt?

Have you ever been directly involved in the establishment or enforcement of population controls forcing a woman to undergo an abortion against her free choice or a man or a woman to undergo sterilization against his or her free will? – Waren Sie jemals direkt in das Einrichten oder der Durchführung von Geburtskontrollen mit einbezogen, die eine Frau zwingen, gegen ihren Willen sich einer Abtreibung zu unterziehen oder ohne freien Willen bei einem Mann oder einer Frau eine Sterilisation durchzuführen?

Have you ever been directly involved in the coercive transplantation of human organs or bodily tissue? – Waren Sie jemals direkt einbezogen in eine erzwungenen Transplantation menschlicher Organe oder Körperteile?

Immigration Law Violation Information – Verletzung des Einwanderungsgesetzes
Have you ever sought to obtain or assist others to obtain a visa, entry into the United States, or any other United States immigration benefit by fraud or willful    misrepresentation or other unlawful means? -  Haben Sie jemals versucht oder andere darin unterstützt, durch Betrug oder wissentlicher Falschaussage oder anderer ungesetzlicher Schritte, ein Visum oder den  Eintritt in die Vereinigten Staaten zu erlangen? 

Miscellaneous Information – Verschiedene Informationen
Have you ever withheld custody of a U.S. citizen child outside the United States from a person granted legal custody by a U.S. court? – Haben Sie jemals die Aufsicht eines US-amerikanischen Bürgerkindes ausserhalb der Vereinigten Staaten der durch ein US-amerikanisches Gericht genehmigten gesetzlichen Aufsicht durch eine Person vorenthalten?

Have you voted in the United States in violation of any law or regulation? – Haben Sie jemals durch Verletzung eines Gesetzes oder einer Regel in den Vereinigten Staaten gewählt?

Have you ever renounced United States citizenship for the purpose of avoiding taxation? Haben Sie jemals auf die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten mit dem Ziel der Vermeidung einer Besteuerung verzichtet?

Ein anderer Fragenkatalog mit ähnlichen Fragen geht teilweise noch weiter:

  1. Leiden Sie an einer ansteckenden Krankheit, an einer körperlichen oder geistigen Störung, oder betreiben Sie Drogenmissbrauch?
  2. Wurden Sie jemals aufgrund eines Deliktes oder einer Straftat gegen die Sittlichkeit oder aufgrund eines Vergehens im Zusammenhang mit Drogen verhaftet oder verurteilt, oder wurden Sie aufgrund zweier oder mehrerer Delikte verurteilt, für die das Strafmass zusammengenommen fünf Jahre oder mehr betrug? Haben Sie jemals Drogen in Umlauf gebracht, oder beabsichtigen Sie, zum Zweck krimineller Handlungen einzureisen?
  3. Waren Sie zwischen 1933 und 1945 in irgendeiner Weise an Verfolgungsmassnahmen in Zusammenhang mit dem Naziregime beteiligt?
  4. Wurde Ihnen jemals ein Visum für die USA oder die Einreise in die USA verweigert?

Zu dieser letzten Frage folgende Anekdote:

Bei http://www.zeit.de/reisen/2014-07/usa-einreise-leseraufruf/komplettansicht wird von einem Mann berichtet, der – obwohl er schon oft in den USA war – unaufmerksam und unkonzentriert die Fragen mit „yes“ beantwortet hat. Er hat es gemerkt und wollte es korrigieren. Dennoch wird er sein Leben lang kein Visum mehr erhalten. Auf der Website findet man noch andere solcher Merkwürdigkeiten, die eine Einreiseverweigerung zur Folge hatten.

Auf jeden Fall muss man auf Überraschungen gefasst und frühzeitig am Flughafen sein! Auch im Besitz eines Visums können noch die verschiedensten Prozeduren auf einen zukommen (nackt ausziehen, Sprengstoffkontrollen, weitere Verhöre, etc.)!

Die Fragenkataloge erscheinen naiv und lächerlich, denn wer würde schon offen zugeben, als Terrorist oder wegen Drogen einreisen zu wollen oder dass man bei Folterungen beteiligt gewesen war? Irgendeine dieser Fragen mit „yes“ zu beantworten, würde nicht nur ein Einreiseverbot zur Konsequenz haben, und im Land selbst würde man in einigen Fällen bestimmt nach Guantanamo Bay oder in ein anderes Gefängnis kommen, wenn Verdachtsmomente aufgetaucht wären, und das nicht nur für ein paar Monate! (Wissen Sie, was die NSA, der CIA oder andere Sicherheitsdienste über Sie gespeichert haben?) Also dienen die Fragen eher zur Abschreckung als zur Beantwortung (ausser mit „no“), aber auch als Grund, den- oder diejenigen ins Gefängnis zu stecken, bei dem sich herausstellt, dass die Person nicht ehrlich geantwortet hat!

Andererseits sind es Fragen, die aufzeigen, wie verletzbar sich das Land fühlt. So wie jede Grossmacht in der menschlichen Geschichte bestehen Befürchtungen, Einflussmöglichkeiten aller Art, Macht und die Kontrolle zu verlieren.

Wenn man sich die Praktiken und Prozeduren hinsichtlich der Kontrolle und Registrierung vor Augen führt, die in den letzten Monaten durch die enorme Zahl von Flüchtlingen, die nach Deutschland strömen, und die durch die Ordnungsstellen entweder gar nicht oder nur stümperhaft durchgeführt wurden (und noch werden), könnte man angesichts der rigorosen Einreisepolitik von Israel, der USA und anderen Staaten nur mit dem Kopf schütteln. Schon wird davor gewarnt, dass Deutschland seine potentiellen Attentäter und Terroristen problemlos ins Land lässt! Es lädt gerade zu dazu ein, die Gesetze zu umgehen, um dadurch in den vielfachen Genuss von Sozialleistungen zu gelangen, wenn es keinerlei oder nur unzureichenden Informationsaustausch zwischen den Bundesländern gibt oder die Einreisenden keine amtlichen Papiere erhalten. Auch wenn das nur Einzelfälle sind, es führt zu Missgunst und Neid vor allem bei denen, die die untere Einkommensschicht in Deutschland bilden.

 


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