Textatelier
BLOG vom: 09.04.2015

Er gelingt auch trägen Männern: der faule Weiberkuchen

Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D
 
 
Das ist beileibe keine Diskriminierung, wenn ich vom „Faulen Weiberkuchen“ spreche. Es gibt natürlich bequeme Frauen, aber auch faule Männer. Faul bedeutet träge und arbeitsunlustig. Das Wort Weib wird nur noch poetisch und umgangssprachlich verwendet. Dann gibt es noch die Bezeichnung: Weibchen, was eine Koseform für Weib oder Ehefrau ist.
 
Das Pikante ist, dass ich das Rezept von einer früheren Arbeitskollegin, die gerne Witze über Männer erzählte, erhielt. Als ich neulich meine Nachbarin darauf ansprach, hatte sie mit der Bezeichnung des Kuchens keine Probleme. Sie sagte, diese passe in die heutige Zeit, da viele Frauen oft keine Zeit für Zubereitungen aufgrund von aufwändigen Rezepten haben und auf Schnelligkeit in der Küche aus sind.
 
Den Weiberkuchen buk ich vor einigen Jahren schon einmal. Diesmal produzierte ich ihn am Gründonnerstag. Ich wollte ihn unseren Verwandten am Karfreitag anlässlich einer Einladung als Nachspeise spendieren.
 
Es ist für einen Hobbykoch immer ein Wagnis, wenn man kurzfristig etwas Neues ausprobiert und nicht weiss, ob die Kreation gelingt. Aber diesmal war ich mir sicher, da das Rezept auch für träge Hobbybäcker geeignet ist. An diesem Tag war ich zum Glück nicht arbeitsunlustig. Frohgemut ging ich ans Werk.
 
Das Rezept
Zutaten für den Teig:
200 g Mehl
70 g Vollrohrzucker
1 Ei
80 g Butter
1 TL Backpulver
 
Zutaten für den Belag:
500 g Quark, 40 % in der Trockenmasse (i. Tr.)
2 Eier
100‒120 g Zucker (Vollrohrzucker)
1 Päckchen Vanillepudding
50 ml Becher Rahm (oder Sauerrahm)
50 ml Öl (z. B. Sonnenblumenöl)
1 kleine Dose Mandarinen
1 Päckchen klarer Tortenguss
 
Zubereitung
Die Zutaten für den Teig in einer Schüssel mischen und durchkneten. Den Mürbteig für 45 Minuten in den Kühlschrank legen.
 
Quark, 2 Eier und Zucker in einer Rührschüssel von Hand rühren. Dann Vanillepudding, Öl, Rahm und Milch mit einem Schneebesen zusammenrühren und unter die Quarkmasse heben.
 
Der gekühlte Mürbteig wird ausgerollt und in eine Backform von 26 cm Durchmesser  gebracht. Ich bevorzuge das Ausbreiten per Hand, nicht das Ausrollen, da oft der Teig bei der Beförderung in die Backform bricht. Das erfordert etwas Kraft. Wer seine Hände etwas schonen will, kann mit Hilfe eines Glases den Teig ausbreiten und festdrücken. Ein 5 cm hoher Rand sei empfohlen.
 
Danach wird die Quarkmasse eingefüllt. Die Masse ist sehr flüssig, wird aber beim Backen gut fest. Wenn alles eingefüllt ist, werden die Mandarinen darauf verteilt.
 
Bei 180 °C wird ca. 50 Minuten lang gebacken. Nach dem Auskühlen des Kuchens wird dieser mit Tortenguss überzogen.
 
Am Karfreitag folgte bei unseren Gastgebern der Geschmackstest. Sie waren alle zufrieden. Besonders wurde die leichte Verdaulichkeit gelobt.
 
Anmerkung: Unter www.chefkoch.de sind 13 Rezepte aufgeführt. Darunter ist auch ein ähnliches Rezept wie das in diesem Blog beschriebene.
 
 
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