Das Vorbild und die Mütter in aller Welt
Vor kurzem las ich einen Artikel, mit der Überschrift: „Der grosse Preussenkönig als Vorbild der Deutschen.“ Ist er, Friedrich II., wirklich ein Vorbild? Vom jungen Goethe schien er nichts gewusst zu haben. Die Nibelungen hielt er für reinen Quatsch. Seine Zunge stolperte, wenn er anfing, deutsch zu reden. Deshalb parlierte er auch lieber auf Französisch. Und als Vorbild eines deutschen Mannes gar!?
Als das Verhältnis zwischen ihm und Voltaire schon ziemlich abgekühlt war, wurde Letzterer von einem Journalisten gefragt, ob er etwas über das Liebesleben des Königs sagen könne. Voltaire lächelte sarkastisch: „Vom König als Mann oder als Frau?“
Sicher, Napoleon verehrte Fridericus Rex. Und auch Hitler hegte Sympathie für ihn. Doch beide waren ja keine Deutschen.
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Etwas ganz anderes und uns, Marjatta und mir wichtige Angelegenheit. Heute – es ist der 14. Mai 2006 – wird auch bei uns in Finnland Muttertag gefeiert. Deshalb erlauben Sie uns diese Bemerkung, die über diesen Tag hinaus gültig bleibt:
Wir gedenken allen aids-verseuchten Müttern in Afrika.
Allen gesteinigten Müttern im Islam.
Allen Müttern, die unter dem männlichen Christentum noch zu leiden haben.
Allen jenen Müttern, die ihre Mütterlichkeit nicht leben dürfen und können.
Ihnen gilt unsere besondere Zuneigung.
Marjatta und Manfred Schröder
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