Badische Witze, auch für Schweizer geeignet
Es war wieder einmal so weit: Unsere Firma (das war die frühere Ciba-Geigy in Wehr (Baden) hatte zum letzten Betriebsausflug geladen. Das Ende der Ausflüge wurde damit begründet, dass die Resonanz angeblich zu gering war. Viele hatten sich nämlich zwar zu Ausflügen angemeldet, dann wurden Busse bestellt und als es zur Abfahrt ging, fehlten einige.
Heute verzichten leider viele Firmen auf dieses Vergnügen, angeblich wegen der „hohen“ Kosten. Dies ist unbegreiflich, warum das so ist, zumal viele Konzerne doch nicht so arm sind, wie sie vorgeben. Oder sie müssen doch sparen, denn sie könnten sonst nicht die Riesengehälter der Firmenbosse bezahlen! Da bleibt für den einfachen Arbeiter oder Angestellten nur noch ein Almosen übrig.
Also: Wir fuhren an einem Samstag im Mai mit dem Bus nach Stuttgart. Die Besichtigung der Wilhelma – das ist der zoologische und botanische Garten von Stuttgart – war ein besonderes Erlebnis. Auf der Heimfahrt erlebten wir jedoch eine Überraschung: Der Busfahrer vertrieb den Fahrgästen die Zeit mit Witzeerzählen. Alles „wieherte“ vor Lachen. Eine Kollegin meinte noch: „Ich habe noch nie soviel gelacht. Es war eine Wohltat nach all den negativen Nachrichten, die uns von überall erreichen.“
Wenn ich die Witze heute wieder lese, muss ich immer noch lachen. Hoffentlich lachen auch Sie! Denn in einer Zeit der hohen Arbeitslosenquote und Depression(en) ist vielen das Lachen vergangen. Jeder sollte wieder mehr lachen, denn dieses ist gesund, wie am 8. März 2005 unter www.wissenschaft.de zu lesen war („Lachen erhöht den Blutfluss und hält die Gefässe geschmeidig“).
Die Kostproben
Und hier sind einige Witze, die unser Busfahrer zum Besten gab:
2 Schwaben fuhren mit dem Ballon über ihr wunderschönes Ländchen. Plötzlich wurde die Freude erheblich gedämpft, als Nebel aufkam und ihren Blick trübte. Sie wussten nicht mehr, wo sie waren. Als der Nebel verflogen war, gingen sie tiefer und riefen einer Gruppe Arbeiter zu: „Hallo! Wo sind wir?“ Keine Antwort. Sie meinten, sie seien sicherlich schon über Frankreich und keiner verstünde sie. Als sie nach einigen Stunden Irrfahrt einen Bauer auf seinem Acker gewahrten, riefen die beiden wieder: „Hallo! Wo sind wir?“ Die Antwort des Bauern liess nicht lange auf sich warten. Er rief: „Ihr Saudackel, natürlich im Ballon!“ Da wussten sie, wo sie waren, nämlich im geliebten Schwobeländle.
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Im Zug waren alle Plätze belegt. Ein Mann, der vom langen Wandern müde war, wollte sich unbedingt auf etwas setzen. Er beobachtete, wie eine Frau an ihrem Rucksack, der neben den Sitzen stand, herumnestelte. „Könnte ich mich auf Ihren Rucksack setzen, meine Beine sind so schwer“, wandte er sich an die Frau. „Natürlich“, entgegnete sie und fuhr fort: „Passen Sie jedoch auf die Eier auf.“„Haben Sie Eier gekauft?“ meinte der ältere Knabe. „Nein“, kam die Antwort: „eine Rolle Stacheldraht.“
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Ein Schweizer fuhr mit dem Velo zum Flugplatz, lehnte dieses wie immer an einen Baum und ging zum Piloten, der ihn zum Fallschirmspringen mitnahm. In 3000 Meter Höhe sprang er aus dem Flugzeug und nach einiger Zeit des freien Falls wollte er den Fallschirm öffnen, aber oh je, er öffnete sich nicht. „Das ist heute nicht mein Tag“, sinnierte der Springer und meinte: „Jetzt fehlt nur noch, dass jemand mein Fahrrad gestohlen hat.“
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Ein Badener springt mit dem Fallschirm ab. Auch hier öffnet sich der Schirm nicht (es ist immer erstaunlich, wie viele Fallschirme sich in Witzen nicht öffnen!). Er saust der Erde entgegen, der Wind pfeift ihm um die Ohren. Plötzlich, so scheint es, naht Rettung. Es kommt ihm von unten ein Mann mit einem Schraubenschlüssel entgegen. „Können Sie Fallschirme reparieren?“ meint der nach unten Fliegende. „Nein, ich repariere Gaskessel.“
Anmerkung: Teilen Sie uns doch einmal Ihre Lieblingswitze mit. Die Autoren und Nutzer des Textateliers wollen weiter lachen! Hier ist der Kontakt.
Sind Schweizer humorlos?
Eines Tages besuchte ich mit einem Wanderfreund das Besucherbergwerk Finstergrund zwischen Wieden und Utzenfeld (Kreis Lörrach). Nachdem jeder Besucher einen Sturzhelm und eine wasserfeste Jacke bekommen hatte, brachte uns ein Führer in die beleuchteten Gänge und gab Wissenswertes über dieses Bergwerk mit seinem Flussspatvorkommen zum Besten. Als er zu einer mit Schotter gefüllten Lore kam, meinte der Fachmann: „Neulich kamen Schweizer Geologen vorbei, die wollten unbedingt etwas von diesem Schotter zum Untersuchen mitnehmen. Sie waren der Meinung, es seien Gesteine aus dem Bergwerk. Ich liess sie im Ungewissen und gestattete die Probenentnahme. Sie füllten ganze Plastiktüten und schleppten sie zum Ausgang. Dann klärte ich sie auf und meinte, sie könnten die Tüten ruhig wieder leeren, denn auf der Schutthalde würden sie dieselbe Ware finden“ In Wirklichkeit wurde der Schotter zum Reparieren der Tunnelwege gebraucht.
In den Tiefen des Berges gewahrte ich einige Bohrer aus deutscher, schweizerischer und schwedischer Fabrikation. Bevor ich eine Frage stellen konnte, plapperte der wortgewandte Bergwerksführer schon drauflos: „Hier sehen Sie einen Schweizer Bohrer aus Bern. Sie wissen ja, die Berner gelten als langsam, und dieser Bohrer ist zwar leiser, aber er bohrt langsamer.“ Dann meinte er, dies sei natürlich ein Scherz, denn der Bohrer würde genauso schnell bohren. Ein Schweizer, wahrscheinlich ein Berner, der anlässlich einer Führung dies hörte, wollte in der Tat sein Eintrittsgeld zurückhaben ... Vielleicht hatte dies eher mit Geschäftstüchtigkeit denn Humorlosigkeit zu tun.
Noch ein Scherz des sehr witzigen Führers: „Über Ihnen befinden sich 170 Meter Fels. Stürzt der Fels auf Ihren Schutzhelm, dann können Sie sicher sein, dass Ihnen der Helm dann passt.“
Heinz Scholz
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