In meiner Werkstatt bildet eine gewisse Unordnung die Grundlage meiner schöpferischen Arbeit
Unordnung regt an. Aber, sie kann nicht befohlen werden. Material liegt da, hat seine eigene Geschichte und kann warten.
Seit über 50 Jahren baue ich Möbel für eine Kundschaft, die die Einzelanfertigung nach persönlichen Vorstellungen wünscht. Für sie verarbeitete ich im Laufe meiner selbstständigen Tätigkeit Hölzer aus allen Kontinenten.
Zur Zeit meiner Ausbildung zum Möbelschreiner wurde uns auch die Herstellung der Intarsie beigebracht. Diese wurde damals als Mittel zur Darstellung allegorischer Inhalte verwendet. Nach und nach verschwand sie, als die schlichten Möbel Einzug hielten.
Seit den 80er-Jahren beschäftige ich mich nun intensiv mit zeitgemässer Intarsiengestaltung. Dazu angeregt worden bin ich von vielen Abschnitten, die ich nicht wegwerfen wollte. Oft sind es die schönsten Teile, die weggeschnitten werden müssen. Z.B. die Äste, der Splint, auch krumm gewachsene Teile oder die Rinde. Von Farben, Strukturen, Texturen und vom immer wieder anderen Formenreichtum bin ich nach wie vor fasziniert.
Meine Intarsien von heute spielen mit diesen Teilen. Es ist Restenverwertung im positivsten Sinn. Die Hölzer können ihre Schönheit zeigen. Sie danken es mir und strahlen. In den modernen, CAD-gesteuerten Schreinereien kann diese Zuwendung zu einem Material, das eine lange Wachstumsgeschichte hat, nicht mehr ausgelebt werden. Es ist unwirtschaftlich geworden, die Stundenlöhne sind zu hoch, der Platz fehlt.
Ich lade nun zu einem kurzen Besuch durch die Fotogalerie meiner Werkstatt und den auf ihren Auftritt wartenden Hölzer ein.
Primo LorenzettiPfingstweidstrasse 23
CH-8005 Zürich
www.lorenzetti.ch
Werkstatt mit Seele
Abschnitte: Einheimische Hölzer
Schatulle mit farbigen Intarsien
Furnier-Intarsien. Wanddekoration in einem Café
Wilde Intarsie Thema Bergdorf