Eingebettete Schwächezeichen
Das Ziel ist zwar illusorisch, doch es sollte bestehen bleiben: Auch über Kriege müsste in den Massenmedien möglichst exakt (im Sinne von wahrheitsgetreu) und damit einigermassen vollständig berichtet werden. Wenn es auf den Schlachtfeldern und in den bombardierten Gebieten Tote gibt, wie das bei Kriegen immer der Fall ist, müsste auch dieser Tatbestand unbeschönigt dargestellt werden, ansonsten Kriege wie harmlose Computerspielchen mit Unterhaltungswert anmuten, erfunden für gelangweilte Menschen.
Die US-Bevölkerung wird durch angepasste Mainstreammedien, die Patriotismus statt Fakten verbreiten und die Kriegsatmosphäre schüren, manipuliert. Würde das amerikanische Volk ehrlich und einigermassen umfassend aus unterschiedlichen Quellen informiert und wären ein Hinterfragen und selbstkritische Darstellungen zugelassen, die US-Kreuzzüge in alle Welt hinaus zur Macht- und Reichtumsmehrung könnten wohl nicht in diesem bedrohlichen Umfang stattfinden, gegen den Willen der Mehrheit der Weltöffentlichkeit. Dann würde es im eigenen Land nicht zugelassen, dass zugunsten von Aufrüstung und Kriegsführung die ohnehin auf einem tiefen Niveau agierenden US-Volksschulen vernachlässigt werden, einer der vielen Kollateralschäden der gravierenderen Art. Aber wahrscheinlich ist ohnehin keine kritisch mitdenkende Bevölkerung erwünscht; sie würde die Falken bei ihren Eroberungskriegen bloss mit kritischen Fragen behindern.
Eingebettete, abgerichtete Frontberichterstatter, die nur über Heldentaten aus dem eigenen Nest berichten dürfen, sind eine Zumutung, ein Schlag ins Gesicht jeder journalistischen Ethik und Vernunft. Das kann nur einer Nation in den Sinn kommen, welche die Presse- und Meinungsfreiheit abgeschafft hat und diese Form der verstümmelten Demokratie der Welt aufzwingen will.
Wenn Lug, Trug und Desinformation neben rücksichtslos ausgebreiteten Streubombenteppichen und radioaktive Munition zu den wichtigsten Waffen werden, ist das ein Zeichen von Schwäche, auch von Geistesschwäche.
h.
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