Die Buchwerbung ist aufgeschaltet
„Die Zerstreuung eines Buches durch die Welt ist fast ein ebenso schwieriges und wichtiges Werk als die Verfertigung desselben.“ Das Zitat stammt von Friedrich Schiller und hat schon einiges für sich.
Ein Buch zu schreiben, ist die eine, es zu vertreiben, die andere Sache. Deshalb ist die Geschichte des Buchs auch immer mit jener des Buchhandels verbunden. Das war schon vor Johannes Gutenberg (um 13971468) so, der das gedruckte Buch und damit eine beliebig grosse Verbreitung des Geschriebenen ermöglichte. Bereits viel früher hatte es handgeschriebene Bücher gegeben, und auch diese waren Handelsobjekte gewesen, nachweislich ab dem 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Die Handelsobjekte aus der Produktion der „bibliographoi“ (Abschreiber auf Vorrat oder Bestellung) waren in Athen damals meist 1 bis 2 m lange Buchrollen aus Papyrus. Im römischen Reich wurden Schreiber und Buchhalter und später auch Buchhändler als „librarii“ bezeichnet.
Alles war schon immer im Fluss, und die Fliessgeschwindigkeit hat sich neuerdings beschleunigt: Materialien zur Beschriftung, Schreibgeräte, Schriften, Einbände, Papierherstellung, Drucktechniken und Buchhandel entwickeln sich ohne Unterbruch. Neuerdings ist das Internet als Angebotsplattform auch für Bücher zu den etablierten Werbemöglichkeiten mit Prospekten, Katalogen, Plakaten und Inseraten hinzugekommen. Und da unser Textatelier.com im weltumspannenden Netz ein riesiges Angebot an hochwertigen Texten bereitstellt, war es nahe liegend, diese Möglichkeit auch zu nutzen.
Aus diesem Grund ist am 7. Februar 2005 auf der Textatelier-Einstiegsseite ein Schaufenster mit Buchangeboten eingerichtet worden. Die Buch-Titelseiten erscheinen darin nach dem Zufallsprinzip. Wer den entsprechenden Link „Mehr Informationen zu diesem Buch“ mit dem Cursor berührt, kommt zu allen nötigen Informationen und zu den Bestellmöglichkeiten. Er kann auch alle vorgestellten Bücher in einem einzigen Dokument aufrufen („Alle Buchangebote“).
Im Buchwerbefenster ist zudem auch Werbung für einige Titel aus dem Wegwarte Verlag in Bolligen BE zu finden. Alle diese Bücher sind in Zusammenarbeit mit dem Textatelier entstanden; ich durfte als Autor oder Lektor daran mitwirken. Umgekehrt hat mir der berühmte Schweizer Fotograf und Inhaber des Wegwarte Verlags, Fernand Rausser, eine Serie von exzellenten, tief- und hintergründigen Cartoons zur Veröffentlichung in meinem erwähnten Anti-Globalisierungsbuch „Kontrapunkte zur Einheitswelt“ zur Verfügung gestellt, unter anderem ein Beweis für unsere freundschaftlichen Beziehungen. Doch die Aufschaltung der Wegwartebücher war nicht allein ein Freundschaftsdienst: Wir stehen zum gepflegten, originellen und originalen Verlagsprogramm, das mit der Blütenrosette der Wegwarte markiert ist. Unsere Grundhaltungen sind annähernd deckungsgleich, vor allem was die Erhaltung individueller Entfaltungsmöglichkeiten in möglichst grosser Unabhängigkeit anbelangt. Unsere Verlagsproduktionen sind ein Ausdruck davon.
Wir prüfen zurzeit die Möglichkeit, auch weitere empfehlenswerte Bücher aus nahe stehenden Verlagen in unsere Angebotsliste aufzunehmen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde bereits mit Hannes Taugwalder für sein neues Buch „Erfahrungen mit dem Unfassbaren“ und sein früheres Werk „Das verlorene Tal“, das in 16. Auflage vorliegt, getroffen. Diese Buchvorstellungen sind für die Nutzer unseres Internetauftritts zweifellos auch eine gute Möglichkeit, um sich über Werke mit dem Charakter des Aussergewöhnlichen, wie es sie auf dem Buchmarkt auch gibt, zu informieren. Vielleicht möchten sie die Informationen einfach zur Kenntnis nehmen, das eine oder andere Buch für sich selber erwerben oder sie sind für Geschenkideen dankbar. Sorgfältig ausgewählte Buchgeschenke sind zweifelsohne etwas vom Persönlichsten und wohl auch nachhaltig Wirksamsten, das man sich einfallen lassen kann. Man liest das Buch; es wird zum Freund, und man kehrt immer wieder gern zu ihm zurück.
Und so hoffen wir denn, dass uns die „Zerstreuung“ qualifizierter Bücher, wie Schiller sie nannte, die breitwürfige Verbreitung also, gelingen wird.
Jedenfalls bedanken wir uns bei der ständig zunehmenden Zahl von Rundbrief-Bezügern für die ständige Beachtung und freundschaftliche Begleitung unseres Schaffens, unseres langsamen, gut fundierten Wachstums im Internet und auch hinein ins etablierte Medium Buch. Die Hinwendung des Textateliers zum Buch ist in Anbetracht des Verlaufs der Mediengeschichte kein Rückschritt, sondern eine Symbiose, eine wechselwirksame Kombination zum gegenseitigen und allseitigen Nutzen.
Das Buch als solches hat einen wesentlichen Beitrag zum Verlauf der Menschheitsgeschichte geleistet und tut es noch immer. Es bietet inhaltlichen Wert, ist etwas zum Anfassen und erfreut sich deshalb einer besonders hohen, berechtigten Wertschätzung.
Walter Hess
Subskriptionsangebot Das Buch „Kontrapunkte zur Einheitswelt“, das 1. Werk aus der jungen „Verlag Textatelier.com GmbH“, wird erst im Verlaufe des Monats April 2005 ausgeliefert. Vorausbestellungen, die bis zum 30. April 2005 eingehen, werden mit einem Preisnachlass belohnt: Das druckfrische Buch wird sofort nach Erscheinen für CHF 30.- bzw. € 19.30 mit Rechnung franko Haus geliefert. |
Das Logo der Verlag Textatelier.com GmbH
Was das Auge wahrnimmt, wird aufgeschrieben und in Buchform festgehalten. Das ist die Aussage des neuen Logos der Verlag Textatelier.com GmbH, welches von der Künstlerin Sabine Hofkunst Schroer geschaffen worden ist. Ihr ist es gelungen, mit wenigen Strichen eine kleine, wahre und einprägsame Geschichte zu erzählen.
Unser Verlagssignet im Bio-Design spiegelt einen Bezug zur Natur, der in allen unseren Arbeiten spürbar wird. Das Logo steht für lebendiges, authentisches Schreiben, für Natürlichkeit und Ursprünglichkeit. Es ist aber auch ein Sinnbild für die Aufmerksamkeit für alles, was in unserem Lebensraum passiert. Das Zentrum des stilisierten Auges, normalerweise die kreisrunde Regenbogenhaut (Iris) mit dem Sehloch (Pupille, die der Blende der Fotokamera entspricht), ist im Logo durch ein offenes Buch ersetzt. Das metaphorisch oft verwendete Bild vom „offenen Buch“ bedeutet, dass aufgrund von bestimmten Merkmalen alle Einzelheiten ausgebreitet sind, dass Zeile für Zeile lesbar werden. Auch ein Gesicht oder das Gehabe kann solch eine les- und interpretierbare Lektüre sein. Und wer immer ein richtiges Buch schreibt, braucht die Bereitschaft, Einblicke in seine Gefühle, in sein Denken zu geben. Der Autor muss seinen Lesern gegenüber offen sein.
Man kann im Buch auch sich öffnende Fensterläden sehen, ein Spiel mit dem Licht.
Das Augenlid ist in unserem Logo durch einen Gänsekiel ersetzt, wie man ihn früher zum Schreiben benützte. Er war ein Geschenk aus der Tierwelt und der Vorläufer des Federhalters sowie der Füllfeder und ermöglichte die besonders schönen, stil- und charaktervollen Handschriften. Jeder Buchstabe, jedes Wort und jedes Dokument war ein Kunstwerk mit persönlicher Sprache und Ausdruckskraft. Da gab es kaum geometrische Formen; alles hatte seinen individuellen Schwung wie der untere Lidschatten in unserem Logo. Alles ist gehalten und zerfliesst nicht.
Das Logo soll zu einem Warenzeichen mit Wiedererkennungswert werden. Unsere Bücher werden es mit Gehalt füllen und seine Aussagen rechtfertigen. Wir lassen ihnen in jeder Beziehung die gleiche Sorgfalt angedeihen wie der Gestaltung unseres abstrahierten und leicht abgewandelten Auges, das zum Lesen einlädt.
Das Logo ist seit dem 26. Januar 2005 vom Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum in CH-3003 Bern als Marke geschützt.
Googeln oder microsöfteln Sie?
Monatlich gibt es rund 50 000 (Januar 2005) bis 70 000 (so viele waren es vom 1. bis zum 15. März 2005) Eintritte von Internet-Nutzern ins Textatelier. Alle Besuche werden von unserem zuverlässigen Hostpoint-Server rund um die Uhr statistisch erfasst und detailliert ausgewertet. Sie setzen sich laut dieser täglich aktualisierten Statistik zu rund 88 % aus direkten Anwahlen, zu rund 10 % aus Gästen, die uns via Suchmaschinen gefunden haben, und zu etwa 2 % aus Links von anderen, auch befreundeten Webseiten, welche auf unsere Webseite www.textatelier.com hinweisen, zusammen. Innert Jahresfrist hat sich die Zahl der Zugriffe fast verdreifacht, was ein Beweis für die wachsende Beachtung des Textateliers ist und zuversichtlich stimmen würde, wären wir es nicht ohnehin schon seit je gewesen.
Nun bin ich allerdings kein Zahlenfetischist, denn man müsste ja auch die intellektuelle Qualität der Nutzer einbeziehen, um zu besseren Aussagen über die Wirkung dessen zu kommen, was man ins Internet stellt. Einen Hinweis darauf gibt die grosse Zahl der Server von Universitäten, die in unserem Logbuch aufgelistet sind, was darauf hinweist, dass unser zuverlässig recherchiertes Material auch als Grundlage für wissenschaftliche Arbeiten verwendet werden kann beziehungsweise dafür, zusätzliche Aspekte ins reine Wissenschaftlichkeitsdenken einzubringen. Auch aus bekannten Firmen wie Bankinstituten, Medienhäusern usw. werden wir häufig besucht.
Aus diesen Beispielen schliesse ich, dass wir wahrscheinlich ein ausserordentlich anspruchsvolles Publikum haben, eine Feststellung, die auch auf die unbekannten Einzelnutzer zutreffen dürfte. Denn wir bieten ja keinen seichten Stoff und sprechen Menschen an, die gern lesen. Schon aus eigenem Interesse tendieren wir nicht darauf hin, den Menschen dieses Lesen auszutreiben, wie es die zu Bilderbüchern gewordenen Zeitungen im Tabloidformat tun. Was nützen dann die Schreiber noch?
Der Wettlauf der Suchmaschinen
Im Internet sind die Suchmaschinen die wichtigste Dienstleistung; es ist für mich immer noch ein technisches Wunder, wie schnell sie Millionen von Dokumenten durchsuchen und auflisten können. Wenn man von Suchmaschinen spricht, meint man vor allem www.google.com, die tatsächlich Massstäbe gesetzt hat und auch das Suchen nach Sprache oder Land erlaubt. Der Suchmaschinenname ist bereits auch zu einem Tätigkeitswort umfunktioniert worden: googeln .
Vor wenigen Wochen stellte ich fest, dass wir plötzlich viele Besucher ausgerechnet aus den USA hatten; während im Januar 2005 beispielsweise 26 925 Besucher aus der Schweiz kamen, waren es 13 750 aus den USA, mehr als die Hälfte also. Als ich diesem Phänomen dann nachging, stellte ich fest, dass die brandneue (wie es in der einschlägigen Sprache heisst) Microsoft-Suchmaschine www.msn.com aus dem Hause von Bill Gates uns mit erstaunlicher Tiefenschärfe abgrast. Von Bekannten hörte ich dazu, wahrscheinlich habe das mit dem Überwachungsstaat USA zu tun ... Darauf entgegnete ich, das wäre mir schon recht; denn die interessierten Amerikaner (inklusive die Überwacher) brauchten auch etwas Vernünftiges zum Lesen, das sie auf andere Gedanken bringe, nachdem die Presse und das Fernsehen dort im Wesentlichen auf den Regierungskurs eingeschwenkt sind.
Nun ist es schon so, dass eine Webseite ein offenes Buch ist, das Sabine Hofkunst sogar ins Logo der Verlag Textatelier.com GmbH (siehe den betreffenden Artikel) meisterhaft einbezogen hat. Und nach Lust und Laune können Schnüffler aller Art auf das Material zugreifen, was uns nicht stört, da wir zu unseren Meinungen stehen. Sie müssen sich nicht hinter einer Suchmaschine verstecken.
Zur Sicherheit habe ich die msn-Suchmaschine getestet, und ich wollte wissen, ob von ihr mein ausgesprochen kritisches Blog vom 4. Februar 2005 („Atommacht USA das tabuisierte Diskussionsthema“) aufgenommen worden sei. Das Suchresultat:
Textatelier Hess von Biberstein
Das Textatelier 'Hess von Biberstein' schreibt anspruchsvolle Texte. Zum Angebot gehören auch ... toleriert man diese ausgerechnet bei den USA und bei Israel? Weshalb fordert denn niemand auch von ...
- www.textatelier.com/index.php?id=996&blognr=315&PHPSESSID=b707fa9c2d4dfedce9138441809cdc07
Textatelier Hess von Biberstein
… Zum Angebot gehören auch ... toleriert man diese ausgerechnet bei den USA und bei Israel? Weshalb fordert denn niemand auch von ...
- www.textatelier.com/index.php?id=996&blognr=315&PHPSESSID=b707fa9c2d4dfedce9138441809cdc07
Show more results from "www.textatelier.com".
Wenn man „Show more results…“ anklickt, erscheinen 9 weitere Seitenverweise. Also selbst wenn die heiklen Begriffe „Atommacht“, „USA“ und „Israel“ gemeinsam auftauchen, wird nicht zensiert, was tröstlich ist.
Man kann von Microsoft halten, was immer man will (das Unternehmen hat nicht nur mit Glanzleistungen geglänzt), aber die Suchmaschine „Search MSN“ setzt schon Massstäbe, obschon sie erst in 10 Sprachen in 25 Ländern gestartet ist (inkl. Schweiz). Optisch liefert „Search MSN“ ein ähnliches Bild wie andere Suchmaschinen und ermöglicht neben der textbasierten Suche im Internet auch die Suche nach Bildern und die Recherche in aktuellen Nachrichten. Ergebnisse werden in tabellarischer Form und mit kontextbezogenen Werbeeinblendungen präsentiert, ähnlich wie bei Google.
Entscheidend aber ist dies: Die Reihenfolge der Ergebnisse lässt sich per Suchassistent durch die eigene Gewichtung einzelner Parameter und Voreinstellungen beeinflussen (Aktualität, Popularität und Genauigkeit); man ist da also nicht einfach hilflos den vorgegebenen Suchmaschinenwertungen (Ranking) ausgeliefert. Zudem aktualisiert „Search MSN“, für die angeblich 300 Mio. USD aufgewendet worden sind, seinen Index alle 2 Tage und ist damit schneller und aktueller als seine Konkurrenten; laut meinen eigenen Feststellungen geschieht das sogar täglich. Im Wissenschaftsmagazin „New Scientist“ haben Computerexperten den Suchalgorithmus von „Search MSN“ bereits hinsichtlich Suchgeschwindigkeit und Treffergenauigkeit gelobt, und ich kann mich diesem Lob nur anschliessen.
Die Textatelier-Hompage hat ihre eigene interne Suchfunktion (das Suchfenster ist auf der Einstiegsseite). Davon sind allerdings die Blogs (Weblogs), die täglich angereichert werden, noch nicht erfasst. Aber über den Link „Alle Blogs“ kann die ganze Titelliste aufgerufen und abgesucht werden. Und wenn Sie, sehr geehrte Nutzerin und Nutzer, suchend tiefer in die Blogs eindringen wollen, versuchen Sie es bitte einmal über www.msn.com denn da kam ausnahmsweise einmal etwas Wegweisendes aus den USA. Man weiss das zu schätzen.
Walter Hess
Binde- und Gedankenstrich das ist nicht das Gleiche
Beim Korrigieren von Texten ist es eine in den meisten Fällen mühselige Knochenarbeit, dort die vielen Bindestriche in Gedankenstriche umzuwandeln, wo sie nicht hingehören, etwa weil sie die Bedeutung von Bisstrichen haben. So kam mir die Idee, die Unterschiede einmal aufzulisten und zwar in der Hoffnung, dadurch unsere Korrekturarbeiten in Zukunft etwas erleichtern zu können. Unser Hauskorrektor Hans Kurt Berner erwischt mich allerdings auch immer wieder auf frischer Tat …
Das ist ein Bindestrich: -
Der Bindestrich, der von Typografen auch der Divis genannt wird, ist ein kurzer Querstrich, der 2 oder mehrere zusammenhängende Wörter miteinander zu Komposita verbindet: Max-Havelaar-Produkte, Wasserstoff-Tankstelle, Paris-Ost, deutsch-englisches Verhältnis, 20er-Jahre, Herr Hans Müller-Sennhauser. Auch bei Datumsangaben (nach DIN 5008) wird der gewöhnliche Bindestrich verwendet: 2005-02-13. Bei sehr langen Wortzusammensetzungen gewährleistet er eine bessere Lesbarkeit: Tunichtgut-Verhaltensweise. Zudem verwendet man ihn auch für einen ausgesparten Wortteil: Fensterläden und -scheiben oder Auto- und Veloverkehr. Er wird in diesem Zusammenhang auch als Ersatzstrich bezeichnet.
Der Trennungsstrich entspricht dem Bindestrich er ist al-
so kurz und bündig.
Das ist ein Gedankenstrich:
Dieses denkwürdige Satzzeichen, der Gedankenstrich, hat eine ganz andere Funktion als der Bindestrich. Er ist länger und damit bedeutungsvoller. Er dient nämlich zur Kennzeichnung einer Pause:
Diese Zigarre hat die richtige Feuchtigkeit ein richtiger Rauchgenuss.
Auch am vorderen und hinteren Ende eines eingeschobenen Satzes setzt man einen Gedankenstrich:
Dieser Montag war man wünscht es sich immer so ein herrlicher Auftakt zur jungen Woche.
Dieser Gedankenstrich er ist, wie gesagt, länger als ein Bindestrich kann auch für ein ausgelassenes Wort stehen:
Die ständigen Fehlleistungen meiner Angestellten sind zum Sie wissen schon, was ich meine. Ich würde hier zwar 3 Auslassungspunkte … vorziehen.
Der Gedankenstrich ist in diesen Fällen immer links und rechts von einem Leerzeichen begleitet, was ihm noch mehr Gewicht verschafft.
Die weit verbreitete Schreibsoftware Word wandelt den Bindestrich automatisch in einen Gedankenstrich um, wenn es angezeigt ist; manchmal auch an unpassender Stelle, und manchmal eben auch nicht. Wenn in einen bestehenden Text ein Bindestrich (Minuszeichen) eingesetzt wird, passiert nichts. Für alle Fälle findet man den Gedankenstrich unter Einfügen Symbol.
Es geht auch so:
Alt 0150 (Bindestrich) -
Alt 0151 (Gedankenstrich)
Der nur selten so genannte Bisstrich (Bis-Strich, hier mit Bindestrich) sieht gleich wie der Gedankenstrich aus: 19121989, die Bahnstrecke ZürichOlten. Man spricht in diesem Fall auch von Streckenstrich; hier braucht es üblicherweise hinten und vorne keine Leerräume. Bei geläufigen Jahreszahlen kann stattdessen übrigens auch ein Schrägstrich eingesetzt werden: 1939/45, auch bei Hausnummern: Hohlestrasse 12/18 (oder eben Hohlestrasse 1218).
Wenn die Präposition bis durch einen Strich ersetzt werden soll, drängt sich immer der Gedankenstrich (ohne Leerschläge) auf: Diese Boutiqueartikel kosten 1025 Euro. Die Ladenöffnung dauert von 817 Uhr. Der Bisstrich sollte aber nicht mit anderen Zeichen gepaart sein, also bitte nicht zwei- dreimal, sondern zwei- bis dreimal man kann ja schliesslich alles übertreiben.
Der Gedankenstrich wird auch für „gegen“ angewandt, zum Beispiel im Sport: FC Aarau FC Basel 2:7.
Der Gedankenstrich kann bei Währungsangaben auch die beiden Nullen hinter dem Komma ersetzen, also ausnahmsweise gewissermassen zum Nullereignis werden: CHF 300. .
Beim Webdesign kommen noch verschiedene spezielle Regeln dazu, um unerwünschte Trennungen zu verhindern; zudem müssen auch gewisse Abstandsregeln eingehalten werden, damit ein Text schön aussieht und besser lesbar wird; man verwendet dazu das Viertel- oder Achtelgeviert (kleiner Abstand) in meinen Buch „Kontrapunkte zur Einheitswelt“ wird das so gehalten. Die alten Schriftsetzer beherrschten das noch aus dem Effeff doch das ist ein anderes endloses Kapitel, über das unter http://de.wikipedia.org/wiki/Plenk nachzulesen ist (ein fälschlicherweise angebrachtes Leerzeichen vor Satzzeichen wird Plenk genannt, und wer solche Fehlleistungen vollbringt, der plenkt).
Für den Alltagsgebrauch genügt aber die Unterscheidung von Binde- und Gedankenstrich. Diese Differenzierung gehört unbedingt zu einem gepflegten Text und erhöht das Lesevergnügen.
Zudem kennt man übrigens auch noch den langen Gedankenstrich —, den man in Tabellenzellen ohne Inhalt einfügt.
Ich füge ihn (herausgefischt aus den Sonderzeichen) hier ein, weil ich den Rest des Platzes ohne Inhalt so stehen lassen will, damit ich Ihnen nicht auf den Strich gehe:
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Walter Hess
Bemerkungen von Heinz Scholz
Es ist schade, dass der Gedankenstrich nicht auf der Tastatur vertreten ist. Er muss immer mühsam aus dem Verzeichnis „Symbol“ geholt werden. Man sollte den Gedankenstrich unbedingt auch auf der Tastatur platzieren.
In einigen Büchern wird bei Jahreszahlen entweder der Bindestrich verwendet (z.B.: Plinius 23-79 u. Z.) oder es wird mit einem „bis“ verbunden ( Plinius 23 bis 79 u. Z. ). In anderen Büchern wird zwischen den Jahrszahlen ein breiterer Strich, eben der Gedanken- oder Bisstrich, gesetzt.
Wer den Gedankenstrich, der ja vor und nach eingeschobenen Satzstücken und Sätzen, die das Gesagte erläutern, nicht mag, kann versuchen, sich anders auszudrücken oder den Gedanken in Klammern setzen. Das dürfte manchmal mit Schwierigkeiten verbunden sein, weil meistens erklärende Zusätze in Klammern gesetzt werden.
Für die Erhöhung des Lesevergnügens tun wir Autoren doch alles. Bisher war es so, dass ich immer nur den Bindestrich verwendet habe, schon wegen der Schnelligkeit des Schreibens mit dem Zehn-Finger-System. Wer seinen Elan beim Schreiben nicht gern unterbrechen möchte, kann ja am Schluss seiner Arbeit falsch geschriebene Bindestriche löschen und durch Gedankenstriche ersetzen.
Aber es gibt ja nicht so viele Gedankenblitze, die mit Gedankenstrichen in Sätze eingeschoben werden müssen. In Zukunft werde ich darauf achten, wo ein Binde- und Gedankenstrich platziert werden muss.