Textatelier
Das Textatelier mit einem eigenen Verlag

Gegründet: Die „Verlag Textatelier.com GmbH“

Das Ziel des Textateliers ist ein qualitatives Wachstum. Wenn alles dafür getan wird, dass die Beschaffenheit aller Leistungen stimmt, Kunden und Nutzer zufrieden, ja begeistert sind, ist im Rahmen eines organischen Prozesses auch ein Breitenwachstum praktisch unvermeidlich. Die Folge solch eines Ablaufs war in unserem Fall, dass am 12. November 2004 die „Verlag Textatelier.com GmbH“ im Notariat an der Kirchgass 8 in Grüningen ZH gegründet wurde.


Die Gründungsurkunde der Verlag Textatelier.com GmbH wird unterzeichnet:
Notar Hansruedi Wüthrich und Walter Hess

Der historische Zeitpunkt: 15:10 Uhr. Nebenan läuteten die Kirchenglocken, wie es sich im gegebenen Zusammenhang gehörte. Als Amtsperson wirkte in der altehrwürdig, biedermeierlich möblierten Kanzlei mit Stehpult eine würdevolle Persönlichkeit, der Notar Hansruedi Wüthrich, welcher die Gründungsurkunde und die Statuten sorgfältig vorbereitet hatte. Nach jeder Unterschrift kam ein Wiegelöscher zum Trocknen der Tinte zum Einsatz, ein angenehmer Hauch von Gotthelf-Atmosphäre.

Die Vorgeschichte
Allerdings waren es nicht gerade Nostalgie-Elemente gewesen, welche zu dieser Verlagsgründung geführt hatten. Der Impuls kam von unserem Autor Heinz Scholz, der mir am 28. September 2004 schrieb: Da im Textatelier sehr wertvolle Artikel sind, könnten wir doch einmal die besten Arbeiten in einer Broschüre oder einem Buch publizieren. Gerne höre ich dazu Deine Meinung.“ Tatsächlich umfasst unser Angebot unter www.textatelier.com inzwischen etwa 700 Artikel, darunter einige Arbeiten, die schon allein eine Broschüre füllen würden.

Scholz' Idee leuchtete mir ein. Doch wollte ich nicht bei den etwas risikoscheu gewordenen Verlagen betteln gehen und anstehen, sondern ich entschloss mich in einem Anflug von unternehmerischer Inspiration sogleich, einen eigenen Verlag auf die Beine zu stellen. Eine GmbH als Mittelding zwischen Einfacher Gesellschaft und Aktiengesellschaft erwies sich als geeignete Rechtsform. Sie wurde mir vom erfahrenen Notar Hansruedi Wüthrich, mit dem ich seit Jahren freundschaftlich verbunden bin, empfohlen.

Insgesamt bieten wir das Schreiben und/oder Lektorieren beziehungsweise Korrigieren von Büchern (durch unseren bewährten Korrektor Hans Kurt Berner ) an, ferner die Beschaffung der ISBN-Nummer, die erwähnte digitale Erfassung von Text- und Bildmaterial, die Gestaltung – wir können uns auf zahlreiche Kunstschaffende abstützen. Gerade kürzlich durften wir die bekannte wissenschaftliche Zeichnerin Sabine Hofkunst in unser Impressum aufnehmen. Sie hat übrigens das filigrane, blattumrankte A für unsere Startseite geschaffen; in der Bildergalerie sind zahlreiche Arbeitsproben von ihr aufgelistet. Das A wie Anfang passt ausgezeichnet zu unserer Aufbruchstimmung. Über unseren Webauftritt mit den monatlich rund 40 000 Seitenaufrufen haben wir eine gute, vielbeachtete Plattform, um auf die bei uns verlegten Werke aufmerksam zu machen.

2 Bücher sind bereits in der Entstehungsphase: Heinz Scholz arbeitet einen Lebensmittel-Einkaufsführer aus, ein Lotsendienst für Menschen, die sich im Industriekost-Dschungel verloren fühlen und klare Kriterien wünschen. Ich werde die dramatischen Folgen dieses Globalisierungs-Irrsinns im Klartext aufzeigen und zur stärkeren Beachtung regionaler Werte und Möglichkeiten aufrufen. Weitere Titel sind in Planung.

Angebot: Verlagsinfrastruktur
Während meiner rund zweieinhalbjährigen Tätigkeit als Ghostwriter und Texter habe ich vom Bedürfnis vieler schreibbegeisterter Leute erfahren, die ein eigenes Werk herausgeben möchten. Doch sehen sie bei den etablierten Verlagen in der Regel keine Aussicht auf Erfolg; oft erhalten sie auf ihre Anfragen nicht einmal eine Antwort. Nach rein kommerziellen Überlegungen rentiert sich die Herausgabe eines Werks einer in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannten Person selbstverständlich nicht; allein in der Schweiz erscheinen jährlich rund 10 000 Bücher in den 4 Landessprachen, und es sind nur sehr wenige Bestseller darunter. Ein unbekannter Autor hat minime Chancen, den Durchbruch zu schaffen.

Doch ist es durchaus möglich, die Angelegenheit aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und anzugehen: Wer sich entschlossen hat, Buchautor zu werden, bereitet sein Werk vor und bedient sich einer vorhandenen Infrastruktur mit den entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen, damit das Werk hohen Qualitätskriterien genügt und zu einem erschwinglichen Preis herausgegeben werden kann. Er tut es nicht, um ein grosses Geschäft zu machen, sondern eher um des „Spassfaktors“ willen, wie sich Urs Walter einmal ausdrückte, und ist bereit, sich diesen Spass etwas kosten zu lassen; schliesslich gibt man ja auch für eine Vergnügungsreise etwas aus.

Dabei geht es sozusagen um Bücher für den Eigenverbrauch (zum Verschenken an Verwandte, Freunde, Bekannte, Geschäftskunden, Arbeitskollegen usf.) - der Verkauf über Buchhandlungen würde selbstverständlich organisiert, stünde aber nicht im Vordergrund. Mit der Herausgabe eines guten Buches geht dafür zweifellos ein Gewinn an Ansehen einher.

Da die Verlag Textatelier.com GmbH ihren eigenen guten Ruf behalten und mehren will, wird auf jeden Fall ehrlich darauf hingewiesen, dass solch ein Verkauf von Werken, die nicht mit allgemein bekannten Namen dekoriert sind, ausserordentlich schwierig ist. Umso eindringlicher wird allen Autoren empfohlen, Anstrengungen zur Bekanntmachung ihres Werks zu unternehmen, z. B. durch den Versand von Rezensionsexemplaren an die regionalen oder einschlägigen fachlichen Medien, durch Lesungen, Inserate usf. Es stellen sich zudem immer wieder günstige, verkaufsfördernde Konstellationen ein, manchmal ganz unverhofft. Falls sie aber nicht eintreten sollten – der Normalfall wohl –, darf man darob nicht verzweifeln.

Greifen Sie zur Feder!
Neben der Herausgabe eigener Bücher bietet unser neuer Verlag somit eine Dienstleistung für Menschen an, die ihr eigenes Buch physisch zu sich ins Haus geliefert haben möchten und bereit sind, sich im Wesentlichen selber um den Vertrieb zu kümmern. Das impliziert auch, dass es sich nicht um Bücher handeln würde, mit denen jemand ein Geschäft machen möchte (oder von denen er gar leben muss). Sondern von uns werden schreibfreudige, talentierte Persönlichkeiten mit dem nötigen Beistand versehen, Denker, Dichter und Schreiber, die den Wunsch hegen, auf gut Glück ein eigenes Buch herauszugeben, weil sie etwas zu sagen haben. Wer darin auch einen Beitrag zur Förderung der Schreibkultur erkennen mag, darf das aus guten Gründen tun.

Viele grosse Verlage sind verschwunden, in der Agonie oder zu keinen Risiken mehr bereit. Vor allem noch Dieter Bohlen, Bill Clinton, Thomas Gottschalk, Daniel Kübelböck und Joanne K. Rowling mit ihrem Harry Potter und ihresgleichen haben hier eine Publikationsmöglichkeit. Sollen alle anderen, möglicherweise begabteren Schreiber deshalb auf Drucklegungen verzichten müssen?

Zurzeit sind wir dabei, Druckereien hinsichtlich Druckkosten und -qualität auf Herz und Nieren zu überprüfen. Die bereits vorliegenden Ergebnisse lassen den eindeutigen Schluss zu, dass zu sensationell tiefen Preisen hochwertige Werke herzustellen sind. Jedenfalls haben wir jetzt die Infrastruktur und die Kenntnisse im Hinblick auf die Produktion attraktiver Bücher und Broschüren. Das ist ein grosses Glück für Autoren und solche, die es werden wollen. Jean Paul stellte zutreffend fest: „Solange ein Mensch ein Buch schreibt, kann er nicht unglücklich sein.“

Ich unterschreibe dies aus voller Überzeugung.

Walter Hess

 


Logo-Diebstähle

Logo-Klau

Ein Kunde, der vom Textatelier eine Webseite hatte einrichten lassen, schrieb uns im Juli 2004:

„Wenn ich Dich doch so schön auf ‚der Leitung' habe, möchte ich noch eine kleine Bitte anbringen:. Es scheint, dass man aus unserer Homepage das Logo ohne Mühe kopieren kann. Dies könnte natürlich zu Problemen führen, wenn z.B. ein Schlaumeier auf die Idee kommt, Rechnungen in unserem Namen zu verschicken! Ich bin sicher, dass Ihr auch dieses Problem lösen werdet.“

Antwort
Urs Walter antwortete darauf wie folgt:

Für Bilder und Logos gibt es im Internet keinen wirkungsvollen Schutz. Alles, was in einem Internet-Browser angezeigt wird, lässt sich auch herunterladen, kopieren oder mit Hilfe von Tools wie z.B. Snag-It problemlos und im Handumdrehen vom Bildschirm „fotografieren“.

In Russland gibt es eine Internetseite, die fast alle Logos der Weltkonzerne in bester, skalierbarer Qualität zum Download bereitstellt. Und dies nicht in gerenderten [1] und deshalb verschwommenen Bildformaten (gif, jpeg, bmp usw.), sondern in bearbeitungsfähigen Formaten für Illustrator und dergleichen, mit denen man sofort auf eine Druckmaschine gehen könnte:
http://www.logotypes.ru/default_e.asp

Beispiele:

Zahlreiche Firmen stellen Ihre Logos auf Ihren Homepages sogar frei zur Verfügung, damit vor allem in der Presse oder auch anderen interessierten Kreisen keine selbst gebastelten oder lausig kopierten Logos benutzt werden.

[1] Unter „rendern “ versteht man das Umwandeln von Vektorgraphiken, wie diese z.B. von Adobes Illustrator benutzt werden, in gepixelte Bilder. Der Begriff kommt ursprünglich aus der 3D-Graphik-Branche. Dort müssen die vektorisierten 3D-Entwürfe zuerst gerendert werden, bevor sie überhaupt in einer fotorealistischen Darstellung sichtbar sind bzw. ausgedruckt werden können.

 


Die Silber-Surfer lesen mit

Seniorenfreundlich

Im Internet verlinkt zu werden, ist eine Auszeichnung: Eine andere Webseite weist auf die eigene hin, weil sie jene gut findet. Über unseren Link Seite weiterempfehlen auf der Einstiegsseite kann jedermann seine Bekannten, Freunde, Geschäftspartner usf. auf unsere Homepage aufmerksam machen. Das passiert häufig, und wir danken für solche Aktionen, die für uns den Charakter einer auszeichnenden Bewertung haben, eines Prädikats.

Wir haben Ende August 2004 festgestellt, dass ein Link von der Seite www.seniorenfreundlich.de zum Textatelier geht. Otto Buchegger aus Tübingen D, der diesen Internet-Auftritt eingerichtet hat, teilte mir mit, ein Senior, der gerne lese, habe ihn aufs Textatelier hingewiesen.

Aus der erwähnten Homepage, die viele nützliche Anregungen enthält, habe ich gelernt, dass es sich bei den Senioren, die im Internet herumstöbern, um die „Silver Surfer“ handelt, die eine überdurchschnittliche Bildung haben, gesundheitsbewusst und wissbegierig sind. Sie leben zwangsläufig in einer Welt, die meistens nicht eben seniorenfreundlich ist. Aus diesem Grund will Buchegger (Jahrgang: 1944) das hohe Potenzial des Internets nützen, um Menschen im Ruhezustand beziehungsweise im virtuellen Unruhezustand zu unterstützen. Denn dieses Internet sei ein wunderbares Mittel gegen die Einsamkeit, eine unerschöpfliche Auskunftei, von medizinischen Fragen bis zur Ahnenforschung, ein unschlagbares Hilfsmittel um Reisen zu planen, sich umfassend über fast jedes Fachgebiet zu informieren, und es erlaubt auch die Überbrückung der Sprachlosigkeit zwischen den Generationen. Und selbstverständlich bietet es auch eine Plattform zur Selbstdarstellung.“

Ja, das Internet ist, was daraus gemacht wird. Es ist ein Spiegel des menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns. Es widerspiegelt Abartigkeiten und Unzulänglichkeiten ebenso wie ethische und intellektuelle Höhenflüge; es ist eine Informationsquelle von bisher unerreichten Dimensionen. Wer sich mit diesem einmalig umfangreichen relativ jungen Medium vertraut macht, lernt bald, die Spreu vom Weizen zu trennen. Aber gelegentlich kann auch die Spreu als Naturprodukt verwertet werden, zum Beispiel wenn nach stundenlangem Sitzen vor dem Bildschirm Schulter- und Nackenverspannungen auftreten und ein nach alter Tradition hergestelltes Dinkelspreukissen Linderung bringen soll…

Das meiste, was wir uns an Erkenntnissen und Erfahrungen einverleiben, ist altersunabhängig. Ein Kind und ein Greis können sich gleichermassen für das Leben von Bachforellen oder für die Entstehung von Sandstein interessieren. Aber wahrscheinlich bietet das Alter die besseren Grundlagen, die idealen Voraussetzungen, auch in Gestalt der nötigen Mussestunden, um auch unscheinbaren Dingen auf den Grund zu gehen. Es ist gut, wenn es Menschen gibt, welche uns Surfern mit den Silberfäden im Haar dies gelegentlich in Erinnerung rufen.

Walter Hess

 


Von Autoren und Lektoren

Leserpost

Eine Freude, Autor zu sein

Der Einleitungstext zum Rundbrief 10 („Die Jahre 1 und 2 im Textatelier“) ist wieder ausgezeichnet. Da werden Aussenstehende staunen, welche mühevolle Arbeit dahinter steckt. Auch wird jetzt erwartet, dass die Autoren weiterhin ihr Bestes geben. Das wird sicherlich so sein, da eine vertrauensvolle und exzellente Zusammenarbeit mit dem Textatelier -Gründer besteht. Walter Hess hat ja immer ein „offenes Ohr“ für Themen und Ideen aller Art (das war schon zu den Hess'schen Zeiten der Zeitschrift „Natürlich“ der Fall). Und das spornt die Autoren zu Höchstleistungen an. Als Autor muss ich sagen, dass es mir sehr viel Freude bereitet, für das Textatelier zu arbeiten.

Immer wieder haben Autoren die Erfahrungen gemacht, dass Redakteure an Texten herumfeilen, Passagen kürzen und sogar sinnentstellend wiedergeben. Vor Jahren unternahm eine Lektorin den Versuch, die Texte so umzumodeln, dass die Autoren ihr „Geschreibsel“ nicht wieder erkannten. Etliche der Schreiber zogen sich zurück. Aufmerksame Leser bemerkten in diversen Büchern denselben Schreibstil. Der Verlag wurde bald darauf von einem grösseren geschluckt, und die Lektorin hatte ausgespielt. Eine Sinnentstellung ist zum Glück beim Textatelier nicht zu erwarten. Im Textatelier bleibt der Charakter der Schreibe des jeweiligen Autors erhalten. Wir brauchen ja keinen Einheitsbrei, wo alles normiert ist.

Bevor eine Arbeit ins Netz kommt oder anderweitig publiziert wird, bedarf es eines erfahrenen Korrektors. Beim Textatelier wird das Korrekturlesen von Hans Kurt Berner in hervorragender Weise „zelebriert“. – Wie wichtig das Korrekturlesen ist, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. So wurde in einer Publikation über Vitamine aus meiner Feder beim Tagesbedarf von Vitamin B12 anstelle von 5 Mikrogramm der tausendfache Wert, nämlich 5 Milligramm angegeben, obwohl im Manuskript der richtige Wert vorhanden war. Und so geht es mit anderen Zahlen weiter. So manche Lektoren stehen auch mit chemischen Begriffen auf Kriegsfuss (wohl deshalb, weil sie keine entsprechende Ausbildung in Chemie hatten) und geben chemische Bezeichnungen von Verbindungen falsch wieder.

Wie mir eine ehemalige Chefredakteurin mitteilte, sparen sich jetzt immer mehr Buch- und Zeitschriftenverlage ein abschliessendes Korrekturlesen. Die Folgen sind verheerend. Immer mehr Fehler schleichen sich ein. Sogar in hochwertigen Kunstbüchern wimmelt es nur so von Fehlern.

Ein Bruder eines Bekannten, der philosophische und theologische Bücher publiziert, bekam von einem anderen Verlag ein Werk zur Besprechung zugesandt. Er las und las und kam aus dem Staunen nicht heraus. Er entdeckte über 120 Fehler!

Autoren bemängeln immer wieder die fehlende Kommunikation zwischen Autor und Lektor. Es gibt Lektoren, die ihre Buchautoren nur vom Hörensagen oder vom Telefon her kennen. Ich frage mich, wie kann da eine gute Zusammenarbeit entstehen? Der Lektor oder die Lektorin liest das Manuskript, korrigiert und gibt es zur Druckerei. Dazu ein Beispiel. Als ich ein Buch zusammen mit einem Arzt über Vitalstoffe und die bioelektrische Funktions-Diagnostik („ Das ABC der Vitalstoffe“) schrieb, gab eine so genannte Fachfrau des Verlages folgenden Kommentar ab: „Ständig wurde mit ‚diagnostischen und therapeutischen Aussagen' um sich geschlagen; ein Laie kann damit wahrscheinlich herzlich wenig anfangen. Es ist umständlich und wenig leserfreundlich geschrieben. Ich hoffe, dass ich bei den Korrekturen die Intention der Autoren nicht allzu sehr verdreht habe. Manche Dinge, die angesprochen werden, sind mir nämlich nicht ganz klar geworden.“ Das zeigt deutlich, dass die Lektorin vom Thema keine Ahnung hatte. Das Buch wurde später erfolgreich verkauft, und es kamen keinerlei Reklamationen bezüglich Nichtverstehens. Die Leser scheinen doch intelligenter zu sein, wie die Lektorin.

Aber es gibt zum Glück Ausnahmen, wie das folgende Beispiel zeigt. Während der Ausarbeitung zu meinem Buch über Rheuma* ergab sich eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Lektorin des Alfred Vogel Verlages (Teufen AR). Es wurden Treffen vereinbart, telefonischer Kontakt gehalten und per E-Mail korrespondiert. Dies sind Faktoren, die sicherlich jeden Autor begeistern. In Zeiten der „Sprachlosigkeit“ eine Wohltat!

Für Ihren unermüdlichen Einsatz ein herzliches Dankeschön.

Heinz Scholz, Statthalterstrasse 6, D-79650 Schopfheim

*) „A. Vogel - Aktiv gegen Rheuma“, A. Vogel Verlag, Teufen, November 2003, ISBN: 3-906404-18-8

Antwort
Tatsächlich ändere ich Texte niemals ab, oder nur in Absprache mit dem Autor, wenn ein begründeter Anlass besteht. Wir beschränken uns im Allgemeinen auf rein sprachliche Korrekturen – meist im Interesse einer vereinheitlichten Rechtschreibung, bei der ja nach wie vor eine grosse Konfusion herrscht. Unser Sprachexperte Hans Kurt Berner, ein langjährig erfahrener korrekter Korrektor, entscheidet in sprachlichen Zweifelsfällen. Da wir über exzellente Autoren verfügen, wäre es im Übrigen eine Anmassung, in deren Werken inhaltlich herumzupfuschen. In solchen Fällen wäre der schlechte Stil aufseiten des Lektorats.

Grundsätzlich ist es wichtig, jedem Autor den eigenen Stil und die eigenen Aussagen zuzugestehen. Wenn schon geändert wird, müssen die Eingriffe so sein, dass der Autor dankbar dafür ist. Bei Ihnen, Herr Scholz, ist das wegen Ihrer exakten Arbeitsweise nie nötig; ich spüre da immer eine wohltuende sprichwörtliche deutsche Gründlichkeit heraus.

Ich danke Ihnen für Ihre Mitarbeit und freue mich, wenn Sie uns auch weiterhin befruchten.

Walter Hess