Buchrezension: „Basel und seine Bäume“
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim

  
Wer das im Friedrich Reinhardt Verlag erschienene prächtige Buch „Basel und seine Bäume“ aufschlägt, wird überrascht sein von der Fülle an Informationen und den attraktiven Bildern von Christian Flierl. Das Werk bietet ein herrliches Lesevergnügen. Besonders interessant ist das Hintergrundwissen zu den 26 500 Basler Bäumen, die von der Stadtgärtnerei gepflegt werden. Das 191 Seiten starke Buch bietet auch spannende Geschichten rund um die Basler Bäume. „Bäume sind lebende Zeugen der Stadtgeschichte. Sie tragen zum räumlichen Gefüge der Stadtstruktur bei, zeichnen die Jahreszeiten nach und bieten Lebensgrundlagen für unzählige Lebewesen“, schreibt die Autorin Dr. h.c. Helen Liebendörfer. Sie ist Autorin des Kapitels „Historische Bäume in Basel“.
Autor Emanuel Trueb, Verantwortlicher der Stadtgärtnerei Basel, berichtet über die Stadtbäume in Basel und über besondere Bäume in der Stadt. Er gibt auch wertvolle Hinweise auf Bäume für unsere Kinder. „Die Stadtgärtnerei wird immer darum gebeten, zur Geburt eines Kindes einen Baum zu setzen“, schreibt Emanuel Trueb. Er verweist auch auf Baumpatenschaften. Es ist eine Möglichkeit sich für Bäume in er Stadt einzusetzen.
Besondere Bäume in der Stadt
  Emanuel Trueb berichtet u.a. über die Beziehung  Mensch-Baum, Baumpflege, Bäume im Klimawandel und weist auf das  Baumschutzgesetz hin. Sehr interessant und informativ sind die Hinweise zu den  besonderen Bäumen in der Stadt. So wird sich mancher Leser wundern, dass in  Basel Zürgelbäume, Blauglockenbäume, Lederhülsenbäume, Tulpenbäume und die Seidenakazie  hier zuhause sind. Es gibt auch wertvolle Hinweise zur Linde, Rosskastanie,  Platane, Ulme, Rotbuche, zu Zedern und Eichen. Es wird aber auch über  Baumschädlinge berichtet, so zum Beispiel über die Kastanienminiermotte und  über den Ulmensplintkäfer. Der Ulmensplintkäfer ist ein Borkenkäfer, der beim  Bohren in die Rinde, Sporen eines Schlauchpilzes überträgt, der zur Erkrankung  und Absterben führt. Die Stadtgärtnerei hat Ulmentypen gepflanzt, die der  Ulmenkrankheit widerstehen.

  
Der älteste Robinienbaum der Stadt hat ein Alter von 150 Jahren. Sie befindet sich im Pfarrgarten der Martinskirche.
Ein Baumphänomen
  Im Garten zur Sandgrube ist ein Baumphänomen zu  sehen. An einer Rotbuche sind Schleppäste sichtbar. Die Äste der Buche sind im  Laufe der Jahre zu Boden gewachsen und bilden dort neue Wurzeln. „Aus den  Schleppästen dieser Rotbuche entwickelt sich die nächste Generation Bäume, auch  wenn die Mutterpflanze abgestorben ist“, schreibt Emanuel Trueb.
Historische Bäume
  Das Buch bietet noch weiterhin spannendes Hintergrundwissen  und interessante Geschichten über historische Bäume in Basel. Die Autorin Helen  Liebendörfer berichtet über verschiedene Gerichtslinden, eine begehbare Eiche, den  Kastanienbaum am Herrmann Hesse-Platz, die steinerne Botanik am Münster und die  Napoleons-Platane. Es wird auch auf ehemalige Gerichtslinden hingewiesen. Die  freistehenden Linden waren immer ein Ort der Erholung und Stille, aber auch ein  Mittelpunkt des geselligen Lebens. Oft wurden unter der Linde getanzt und  öffentliche Versammlungen, Beratungen und Gerichtsverhandlungen abgehalten. 

  
Interessant ist auch die Geschichte über den ältesten Baum seiner Art in Basel. Es ist der 270 Jahre alte Kornelkirschenbaum (Tierlibaum) im Terrassengarten am Rheinsprung. Die Autorin berichtet in bewährter Weise auch über den ältesten Park der Stadt. Es ist der Petersplatz (früher als Lusthain St. Peter bezeichnet). Es wurde berichtet, dass auf dem Platz etwa 120 Linden und Ulmen wuchsen. Das öffentliche Areal wurde früher für Sonntagsvergnügen, Ballspiele, Wettrennen (es gab Männerläufe, Frauenläufe und Dirnenläufe). Der Rat schritt 1581 ein und verbat sich diese Lustbarkeiten. Es sollte nur noch das Areal für Spaziergänge dienen.

  

  
Fazit
  Es ist ein brillant geschriebenes und fotografisch  ansprechend gestaltetes Buch. Das Buch gibt wertvolle Hinweise über den  Standtort besonderer Bäume. Man erfährt auch interessante Geschichten über  historische Bäume. Das Werk weist auch auf die Bäume für unsere Kinder hin. Es  gibt immer einen Grund, bei den Bäumen zu sein. Es ist wichtig, dass unsere  Kinder zu jeder Jahreszeit an der frischen Luft nach Draußen gehen und die  besonderen Bäume zu besuchen, schreibt treffend Emanuel Trueb.
„Die Bäume in Basel sind unsere grünen Freunde in der Stadt, und wir sollten sie deshalb als solche schätzen und pflegen“ sagt Dr. Heiner Vischer, Präsident Verein Basel Erleben.
Internet
  www.baselerleben.ch
  www.rheinhardt.ch
  https://www.bs.ch/bvd/stadtgaertnerei
ISBN des Buches.: 978-3-7245-2499-1
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