Bodensee 1: Das prachtvolle Schloss Salem
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim
   Unseren diesjährigen Wanderurlaub verbrachten wir  vom 12. bis 15. September 2019 am Bodensee. Wie bei ähnlichen Unternehmungen in  den vergangenen Jahren hat unser Wanderführer Toni von Lörrach die  Wanderrouten, die kulturellen Unternehmungen und das Quartier zur vollsten  Zufriedenheit aller ausgesucht. Es war nicht einfach eine Unterkunft mit 5  Einzelzimmern zu finden. Aber Toni recherchierte im Internet und fand den  Landgasthof „Adler“ in Güttingen bei Radolfzell. Untergebracht waren wir  im Gästehaus Sonnhalde. Vorab kann ich sagen, dass wir mit der  Unterkunft, dem Frühstücksbuffet und den Speisen am Abend sehr zufrieden waren.  Es war eine ausgezeichnete Wahl.
Diesmal konnten nur 5 aus unserer Wandergruppe die Reise antreten (Claus, Kanu-Heinz, Toni, John und ich). Toni fuhr uns am 1. Tag zuerst zum Aussichtspukt Horn (Mittagessen im Biergaren „Hirschen“, danach hatten wir einen ersten Blick auf den Bodensee) und danach zum Kloster und Schloss Salem. Salem ist ein ehemaliges Kloster des Zisterzienserordens.

  

  
Renommiertes Internat
 In Salem ist das renommierteste Internat von  Deutschland untergebracht. Es wurde 1920 von Prinz Max von Baden gegründet. Der berühmteste Schüler war der Prinzgemahl der Königin Elisabeth  II. von England. Schüler aus über 40 Nationen der Welt sind hier. 95 % der  Schüler sind intern. Es gibt kleine Klassen mit 16-18 SchülerInnen (Infos s.  Internet).
Salem hat viel zu bieten. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Schloss ist prachtvoll restauriert. Eindrucksvoll war das Salemer gotische Münster mit den vielen Skulpturen und Putten, wie „der Honigschlecker“. Einzigartig ist der Alabaster Schmuck im frühklassizistischen Stil.
Aus Zeitgründen nahmen wir an keiner Führung durch das prächtige Schloss teil. So sahen wir nicht den prunkvollen Kaisersaal von 1708 mit den Stuckarbeiten von Joseph Anton Feuchtmayer. Es gehört zu den schönsten Festsälen Deutschlands.
Beeindruckend war das Feuerwehrmuseum mit historischen Fahrzeugen und Handdruckspritzen, die von Pferden gezogen wurden und die riesige Baumtorkel (Weinpresse) von 1706 im Nebenraum einer Vinothek.
Salem ist übrigens Sitz des Weinguts Markgraf von Baden. In den barocken Weinkellern werden die Salemer Schätze ausgebaut (Spätburgunder Rotweine, Weissweine, wie den Müller-Thurgau, der zu den besten seiner Art in Deutschland zählt).

  
Gemälde in den Pferdeständen
 Attraktive Sehenswürdigkeiten waren eine  historische Schmiede, eine Glasbläserei, eine Töpferei und das ehemalige  Marstallgebäude. In diesem Gebäude dürften Pferdefreunde nur so staunen. Es  gibt nämlich 2 gewölbte Hallen mit je 14 Pferdestände. Es sind Stände, wie sie  im 17. und 18. Jahrhundert üblich waren. Die Fenster und Tore waren so  angeordnet, dass die Pferde keine Zugluft bekamen. Die Reitpferde der Äbte  standen in der linken, die Kutschpferde in der rechten Stallung. Und nun das  Besondere: An den Wänden oberhalb der Pferdestände wurden farbige Fresken  angebracht. Solche „Gemälde“ dürften heute in den teuersten Ställen dieser Welt  wohl nicht zu sehen sein.
Anmerkung: In der  Nähe von Salem befindet sich der „Affenberg“ und das Fürstenbergische Schloss  Heiligenberg von 1535.
   Veranstaltungsprogramm:  Salem bietet ein umfangreiches Programm wie  Führungen, Orgelwochen, Konzerte und Theateraufführungen. (www.schloesser-und-gaerten.de). 
 Fortsetzung folgt
   Internet
   www.salem.de 
   www.schule-schloss-salem.de 
   www.schloesser-und-gaerten.de
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