Partielle Mondfinsternis: Teilweise verdeckt und rostrot
Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D

  
Am 16. Juli 2019 war am Himmel eine partielle Mondfinsternis zu sehen. Die exzellente Hobbyfotografin Elisabeth Faber liess es sich nicht nehmen, in Freiburg einige Phasen der partiellen Mondfinsternis zu fotografieren, als der Mond hinter dem Schlossberg hervortrat. Schon am 27. Juli 2018 fotografierte sie eine totale Mondfinsternis in mehreren Phasen (Blog vom 31.07.2018: „Längste Mondfinsternis: Die grosse Mond-Show“). Sie begeisterte schon damals mit ihren einmalig schönen Fotos vom „Blutmond“.
Elisabeth Faber sandte mir diesmal einige Phasen der partiellen Mondfinsternis. Sie berichtet mir, dass sie diesmal aus der Hand fotografierte, weil das Stativ nicht funktionierte. „Das war jedoch kein Problem, weil der Mond nicht an einer Stelle stehen bleibt und somit eine relativ kurze Belichtungszeit erfordert. Bei zu langer Belichtungszeit erscheint der Mond nicht mehr als Kugel, sondern wird in die Breite gezogen.“ Einige Fotodaten sind im Anhang nachzulesen.
Wie  entsteht eine Mondfinsternis?
   Bei  der totalen Mondfinsternis vor einem Jahr beschrieb ich kurz wie eine solche  entsteht. Wenn sich der Mond im Schatten der Erde befindet, spricht man von  einer Mondfinsternis. Sie kann nur bei Vollmond auftreten (Mond, Erde, Sonne  stehen dann auf einer Linie). Zunächst passiert der Mond den Halbschatten, dann  den Kernschatten. Bei der partiellen Mondfinsternis war im Maximum des kosmischen  Schauspiels der Mond von knapp zwei Drittel vom Erdschatten bedeckt.
Warum  ist der Mond rot?
   Warum  der Mond rostrot aussieht, wurde von Ulrich Köhler erklärt: „Die  kurzwelligen blauen Lichtwellen der Sonnenstrahlen werden vollständig in der  Erdatmosphäre gestreut. Das langwellige rote Licht werde dagegen gebrochen und  in Richtung Mond gelenkt. Es fällt im Kernschatten auf die Mondoberfläche. Der  Mond schimmert rötlich.“ Zusätzlich verstärkt der Staub in der Atmosphäre die  Farbe.
Laut Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat man oberhalb des teilverfinsterten Mondes als hellen Lichtpunkt die Internationale Raumstation ISS gesehen.
Die partielle Mondfinsternis begann ab 22 Uhr. Um 1 Uhr nachts war der Erdschatten nicht mehr sichtbar.
Wer wieder eine Mondfinsternis sehen möchte, muss sich gedulden. Die nächste Mondfinsternis wird bei uns am 16. Mai 2022 zu beobachten sein.
Anhang:  Fotodaten von Elisabeth Faber
   „Im  Nachhinein ist es schwierig, die Foto-Daten für alle Phasen der Mondfinsternis  zu erstellen, da sie sich nicht mehr auf dem Foto bestimmen lassen. Für den  ersten Mond unten links auf dem Bild und dem letzten Mond kann ich die  folgenden Daten mitteilen“, erklärte die Fotografin.
Mond  1:
   Blendenzahl:  F/6.3
   Belichtungszeit:  1/200 Sekunde
   ISO-Empfindlichkeit:  ISO-500
   Brennweite:  105 mm
   Belichtungsprogramm:  Manuell
Mond  5:
   Blendenzahl:  F/9
   Belichtungszeit:  1/320 Sekunde
   ISO-Empfindlichkeit:  ISO-200
   Brennweite:  105 mm
   Belichtungsprogramm:  Manuell
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