Textatelier
BLOG vom: 17.03.2016

Der nächtliche Kampf ums Duvet und Kissen

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London


Die rundliche Frau Knoll und ihr sprenzliger Gatte kommen einander nachtsüber unter den Laken ins Gehege. Herr Knoll geht früh schlafen, während seine Frau eine gute Stunde mit ihrer Toilette beschäftigt ist. “Da kommt der Elefant”, knurrt er aus dem Schlaf gerissen, wie sie endlich umständlich ins Ehebett klettert. Das ist der Auftakt zum nächtlichen Spektakel.

Frau Knoll zerrt zuerst das Duvet auf ihre Seite und alsdann das Kissen. Verbissen erobert und sichert Herr Knoll seinen Anteil des Duvets und Kissens und kehrt seiner Frau den Rücken. So dauert es lange, bis das Paar seine Nachtruhe findet.

Dieses Ritual wiederholt sich jede Nacht. Ich wüsste dem Paar einen guten Rat: Zwei Duvets und ein zweites Kissen reichten aus, um dem Paar eine gute Nachtruhe zu sichern. Andernfalls liessen sich zwei getrennte Betten aneinander rücken. Damit wäre der Ehefrieden gesichert. Für Sex haben weder Frau noch Herr Knoll längst nichts mehr übrig. Das ist altersbedingt.

Es gibt noch etliche andere schlafhemmende Ärgerquellen, worunter lautes Schnarchen. Ein Chlapf aufs Füdli wirkt nicht lange …

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Glücklich ist das Paar, das sich umschlingt, bis der Nachtschweiss ausbricht. Selig schlafend rücken sie dann auseinander. Wie findet man am leichtesten den Schlaf? Die Fusssohlen von den Zehen gekitzelt wirken unfehlbar. Hinzu kommt die Schlummerlektüre, sofern Mann und Frau gern im Bett lesen, bis die Lider fallen. Ein Schlummertrunk ist ebenfalls empfehlenswert.

Gesunden Schlaf sichert sich, wer auf dem Rücken schläft, wird behauptet. Das mag stimmen, denn dann dreht man sich weniger oft auf die linke oder rechte Seite. Aber das ist Gewohnheitssache.

Ein glücklicher Tag beginnt, wenn uns Vogelgesang weckt. Jetzt ziehe ich die Vorhänge. Gute Nacht!

 


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