Textatelier
BLOG vom: 09.05.2012

Die ersten Schwalben sind in Wimbledon eingetroffen

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
Heute, am 9. Mai 2012, sah ich 3 Schwalben, als ich über meinen PC hinweg durchs Fenster schaute. In Basel genoss ich als Knabe, auf der Terrasse sitzend, wie die Mauersegler ganz in meiner Nähe wendig auf Mückenfang vorbeiflitzten und dabei ihre schrillen und gedehnten Schreie ausstiessen. (Die Mauersegler werden nicht den Schwalben zugeordnet, obwohl sie ihnen gleichen.)
 
Manchmal flog ein Mauersegler durchs Estrichfenster und landete, hilflos strandend, auf der untersten Treppenstufe. Seiner kurzen Beine wegen konnte er sich nicht mehr aufschwingen. Ich machte es zu meiner Pflicht, solche Mauersegler zu retten und jubelte ihnen nach, wenn sie ihr luftiges Paradies wieder gewannen. Leider sieht man in England wenig Schwalben und noch weniger Mauersegler.
 
Dank Wolkenspiel und Schwalben bin ich wohl zum Träumer geworden. Langweilte mich die Schule, meinte der Lehrer, ich sei in meine Aufgabe vertieft, indessen ich durch die Finger meiner hochgehaltenen Hand verstohlen die schwungvollen Flüge der Schwalben verfolgte und sie um ihre Freiheit beneidete. Natürlich ertappte er mich eines Tages dabei und brummte mir eine Strafaufgabe auf. 
Die erste Schwalbe
Louise Otto (1819‒1895)
 
Nur eines fehlt und kluge Leute sprechen:
So lange wir noch keine Schwalbe sehn
Kann sich der Winter noch am Lenze rächen,
Kann alle seine Herrlichkeit verwehn
Durch Schnee und Sturm aus kaltem Ost und  Nord:
Die Schwalbe ist unsers Frühlings Hort.
Wieder lenken mich die schwebenden Kreisflüge der Schwalben ab; doch kann ich ihnen heute ungestört meine eigenen Gedankenkreise nachschicken, währenddem sich die Wolken lichten.
 
Und kein einziges Flugzeug durchschneidet störend den Himmel.
 
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