Textatelier
BLOG vom: 18.10.2007

Gewalttaten: Schlagkräftige Frauen gibt es auch im Kloster

Autor: Heinz Scholz, Wissenschaftspublizist, Schopfheim D 
„Ich habe immer gefunden, dass die Türen, durch welche ich gehen soll, sich mir von selbst öffnen. Gewaltsam durchzudringen, ist mir nie gut bekommen.“
(Robert Wilhelm Bunsen)
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„Furcht und Habgier sind die Ursachen der Grausamkeit.“
(Ferdinando Galiani)
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„Eine böse Frau macht dem Manne das Haus zur Hölle.“
(Sprichwort)
Was ist nur mit unseren lieben Frauen los? Laut Presseberichten der letzten Zeit schlagen Mädchen und Frauen jetzt häufiger zu als früher. Die Prügelei gibt es sogar im Nonnenkloster. An diesem friedlichen Ort sollte doch ein gutes Zusammenleben möglich sein, dachte ich mir. Nun wurde mein Glaube erschüttert, als ich von schlagkräftigen Nonnen erfuhr.
 
Fast täglich lese ich in der Tageszeitung von ausflippenden Frauen, die auch mal schlagkräftig gegen Freunde, Ehemänner und andere Personen vorgehen. Oft beflügelt der Alkohol das zarte Geschlecht, zuzuschlagen. Die Frauen stehen inzwischen den Männern bezüglich Trinkfestigkeit nicht mehr nach. Müssen denn alle Frauen die negativen Eigenschaften der Männer übernehmen?
 
Frauen unter 21 häufig gewaltbereit
Laut einer Beobachtung des deutschen Landeskriminalamts (LKA) zeigen sich immer mehr Frauen unter 21 Jahren gewaltbereit. Dazu einige Beispiele: In Karlsruhe erstach eine 16-Jährige eine Mitschülerin, in Pfullendorf quälten Mädchen im Alter von 11 bis 15 Jahren eine 14-Jährige, in Balingen machten 12 Jahre alte Mädchen Nacktfotos von einer behinderten Frau.
 
Seit 1997 stieg der Anteil der unter 21-jährigen Frauen beim Delikt Körperverletzung um 5,4 auf 18,2 %. Die Universitäten Münster und Bielefeld D untersuchten ebenfalls die Gewaltbereitschaft von Frauen. Die Studienleiter warnen jedoch davor, solche Aufsehen erregende Einzelfälle zu überbewerten. Die Mädchen sind insgesamt weniger gewalttätig als die Jungen.
 
Jetzt sollen Präventionsprogramme helfen, die Gewalt einzudämmen. „Nach meiner Erfahrung ist es sinnvoll, Gewaltprävention mit Jungen und Mädchen gemeinsam zu veranstalten“, so Eduard Ruml vom LKA. Während sich die Jungen häufiger prügeln, veranstalten Mädchen meistens Mobbing oder Ausgrenzung durch andere. Warum Mädchen auch prügeln, erklärt sich Ruml mit dem Vorbild männlicher Gewalttäter. Meistens ist Gewalt ein Gruppenphänomen. In der Gruppe fühlen sich sowohl Männer als auch Frauen besonders stark. Meistens tauchen die Schläger in Rudeln auf und provozieren Schüler oder Mitbürger, wie dies schon des Öfteren in Orten meines Landkreises Lörrach passierte.
Quelle: dpa-Meldung in der „Badischen Zeitung“ vom 4. Oktober 2007.
 
Gewaltbereite US-Soldatinnen
Wie gewaltbereit Frauen sein können, wurde durch die Ereignisse im Gefängnis von Abu Ghraib im Irak bekannt. Dort geschah Ungeheuerliches. Besonders tat sich die Soldatin Lynndie England von der 372. Military Police Company hervor. Sie posierte vor einer Reihe entblösster Gefangener, grinsend und mit einer Zigarette im Mundwinkel. Sie zielte mit den Fingern auf den Unterleib eines Irakers, der masturbieren musste. Auf einem anderen Bild zerrte sie einen nackten Iraker mit einer Hundeleine durch den Flur. Die Folterer zwangen auch Männer zu öffentlichen sexuellen Handlungen mit Männern.
 
„Dass dies alles unter den Augen und auf den Befehl von Frauen geschah (die Verantwortliche war die Generalin Janis Karpinski, die schon seit dem 5. Lebensjahr von der Army träumte) ist eine so gezielte Verhöhnung des arabischen Ehrbegriffs, dass man sie nach politischen Massstäben nur als fahrlässige Provokation betrachten kann. Diese Schmach, so heisst es in der arabischen Welt, kann nur Blut abwaschen.“ Dies berichtete Sonja Zekri in der Online-Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ vom 06. Mai 2004.
 
Auch in der Vergangenheit gab es grausame KZ-Aufseherinnen und brutale Partisaninnen. Auch Alexander Solschenizyn berichtete im „Archipel Gulag“ von einer Sadistin des sowjetischen Geheimdienstes NKWD, wie sie Männern die Genitalien zerquetschte.
 
Am 26. September 2005 wurde Lynndie England nach langem Hin und Her von einem Militärgericht in 6 von 7 Anklagepunkten für schuldig befunden. Das Gericht verurteilte sie nur zu 3 Jahren Haft. Die Verantwortlichen, die das alles zugelassen haben, kamen nicht auf die Anklagebank. Die Generalin betonte, sie habe von alledem nichts mitbekommen. Das kann wohl jeder Vorgesetzte behaupten, wenn die Untergebenen Mist bauen.
 
Prügelei im Nonnenkloster
„Haben die Nonnen nichts anderes zu tun, als zu prügeln? Ich dachte immer, die beten und leben friedlich miteinander“, so die Äusserung einer Bekannten, als ich sie mit der Nachricht aus dem Kloster von Bisceglie in Süditalien konfrontierte. In diesem Kloster leben nur noch 3 Nonnen. Vielleicht haben die anderen mit blauen Flecken bereits das Kloster fluchtartig verlassen.
 
Italienische Zeitungen bezeichneten das Haus als „Streitkloster“. Die Klarissen gerieten sich nach dem Tod der alten Klosteroberin, Mutter Candida, wegen der Nachfolge in die Haare. Aus war es mit der himmlischen Ruhe. Während eines Gebets – die Äbtissin trug ein Gebet des Bischofs vor – revoltierten die übrigen Nonnen. Sie beteten lautstark ihre eigenen Gebete. Wie „La Stampa“ berichtete, lauerten die Aufmüpfigen der Äbtissin auf, schmissen sie zu Boden und sagten, sie müsse sterben. Sie versetzten der Mutter Liliana jedoch nur eine Abreibung, und diese landete dann in einem Krankenhaus.
 
Die schlagkräftigen Nonnen wurden in ein anderes Klarissenkloster versetzt. Schwester Liliana kehrte wieder geheilt ins Kloster zurück und will dort für alle Zeiten bleiben. Sie wolle das Kloster nur tot verlassen. Nun muss der Vatikan entscheiden, was mit dem Kloster samt Inhalt geschehen soll.
 
Dass dies beileibe kein Einzelfall ist, wurde mir klar, als ich am 10. Oktober 2007 in „Welt Online“ (www.welt.de) die Meldung „Polizei räumt Kloster mit revoltierenden Nonnen“ las. 65 Nonnen der Kongregation der Schwestern der Familie von Bethanien verbarrikadierten sich in einem Ort westlich von Lublin (Polen), weil ihre Oberin Jadwiga Ligocka abberufen werden sollte. Sie fiel nämlich beim Vatikan in Ungnade, weil sie für sich in Anspruch nahm, von „Offenbarungen“ inspiriert worden zu sein. Und das ist nicht erlaubt, nur der Vatikan kann inspiriert und von „Offenbarungen“ heimgesucht werden.
 
150 Polizisten stürmten das Kloster. Mit dabei waren auch Psychologen und Beauftragte der Katholischen Kirche, Ärzte und Feuerwehrleute. Alle wurden von singenden und schimpfenden Nonnen empfangen. Besonders pikant: Eine Frau wurde mit einem 8 Monate alten Kind per Rettungswagen abtransportiert. Wie die Frau zu einem Kind kam, konnte man noch nicht herausfinden. Auch gab es noch keine sicheren Erkenntnisse, was der Franziskaner-Pater Roman Komaryczko im Kloster zu suchen hatte. Vielleicht wollte er nur die Nonnen besänftigen und ihnen das Singen beibringen.
 
Da werden Frauen zu Furien
Es gibt Männer, die an allem etwas auszusetzen haben. Besonders beliebt scheint sich die Unzufriedenheit beim Essen zu entladen. Das Essen schmeckt entweder zu fad oder ist versalzen oder verkocht. Wenn sich diese Meckerei des Öfteren wiederholt, dann ist es durchaus möglich, dass der Nörgler seine Frau oder Freundin von einer ganz anderen Seite kennen lernt. Dies geschah auch vor einigen Jahren bei einem mir bekannten Ehepaar. Da wurde die Frau nach der laufenden Meckerei des Ehemannes fuchsteufelswild und schüttete ihm eine Schüssel Spaghetti über den Kopf. Auch so mancher Teller wurde von der temperamentvollen Frau an die Wand geschleudert. Man sollte sich also vor zu viel Meckerei in Acht nehmen!
 
Eine weitere Geschichte ereignete sich vor Jahren in Weil am Rhein D. Dort wurde die Polizei zu Hilfe gerufen, weil ein Ehemann seine Frau traktierte. Als der alkoholisierte und tobende Mann abgeführt werden sollte, stürzte sich die Frau auf die Polizisten und schlug auf sie ein. Sie wollte unbedingt ihren rabiaten Mann befreien. Auch so etwas gibt es.
 
Unzufriedener Ehemann
Im Buch „Geschichten aus Alt-Esslingen“ von Lisel Agner, Verlag Bechtle, Esslingen 1982, las ich folgende Geschichte: Ein Ehemann, der mit seiner Frau unzufrieden war, liess auf ihren Grabstein im Eberhaldenfriedhof folgenden Spruch anbringen:
„Ein Weib, ein Kreuz, ein Leid hat mir der Herr gegeben.
Nimm´s Weib, nimm`s Kreuz, oh Gott, von mir, so kann ich ruhig leben!“
 
Vor einigen Jahren besuchte ich mit dem „Schwarzwaldverein“ das Kirschgartenmuseum in Basel. In diesem Museum ist auch eine wertvolle Uhrensammlung. Der Museumsführer erzählte von einem Uhrmacher, der übers Land zog, Uhren verkaufte und auch reparierte. Er äusserte einmal, dass er lieber auf Reisen geht als nach Hause zu kommen. Dort wartete nämlich eine böse Frau, die ihm schon mehrmals eine hinter die Löffel gegeben hat. Und so kam es, dass er monatelang unterwegs war und seine Freiheit genoss.
 
Heute werden immer mehr Männer zu Opfern häuslicher Gewalt. Es sind keineswegs Einzelfälle. Die Hemmschwelle ist bei Frauen, die selbst schon einmal attackiert wurden, besonders niedrig. Dies berichtete „Bild der Wissenschaft“ (8/2006, S. 52-55).
Weitere Fälle und Infos unter http://www.maennerberatung.de/medien.htm
 
Auch in Filmen werden jetzt immer mehr schlagende Frauen gezeigt. So sah ich kürzlich in einer amerikanischen Serie zunächst einen schlagenden Mann, der die Frau und auch die Tochter ohrfeigte. Der Mann war ein Kotzbrocken, wie man so sagt. Die Frau regte sich so auf als er die Tochter schlug, und sie haute ihm darauf eine runter. „Wage es nicht noch einmal, meine Tochter und  mich zu schlagen“, waren ihre Worte. Der Mann war ganz konsterniert und verschwand daraufhin aus dem Zimmer. Bald darauf wurde die Ehe geschieden.
 
Handgemenge und Bohrer im Ohr
Hier noch einige Fälle, die ich natürlich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Auch diese Ereignisse zeigen, dass die Frauen nicht immer zart besaitet sind.
 
Eine 42-jährige Frau attackierte ihren schlafenden Ex-Mann (35) mit einem langen Bohrer und verletzte ihn am Ohr ganz böse. Sie tat es deshalb, weil er sie sexuell genötigt hatte. Während der zurzeit laufenden Verhandlung stritt sie Mordabsichten ab; sie betonte jedoch, dass sie ihn liebe. Sie habe in geistiger Verwirrung gehandelt. Das kann wohl jeder behaupten (dpa-Meldung vom 28. September 2007).
 
Handgemenge im Stau
Bisher waren mir nur männliche Fahrer bekannt, die angeblich bei Behinderungen durch andere Pkw-Fahrer oder Radfahrer ausflippten, diese ausschimpften, den berühmten Stinkefinger zeigten oder sogar ohrfeigten. Aber nun wurde ich eines Besseren belehrt. Es gibt auch Frauen, die handgreiflich werden. Kürzlich wurde in Weil am Rhein eine französische Autofahrerin ausfallend. Sie fühlte sich von einer Schweizerin im Kreisel bedrängt. Sie stieg bei einem Stau aus, zog ihre Kontrahentin aus dem Wagen und schlug auf sie ein. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, fuhren beide weiter. An der nächsten Kreuzung warf die Wütende eine Flasche gegen das Auto der Schweizerin.
 
Ich finde, solche Autofahrer oder Autofahrerinnen sollten aus dem Verkehr gezogen werden.
 
Tennisdamen nicht ohne
In einem Interview mit der slowakischen Profi-Spielerin Daniela Hantuchová, das „Der Spiegel“ (40-2007) abdruckte, kam heraus, wie die Tennisdamen miteinander umgehen. Sie beklagte die „Eiseskälte zwischen den Frauen, den Neid und die Missgunst (…). Es werden keine netten Unterhaltungen geführt. Und wehe, du überziehst das Training auch nur um eine Minute – dann wirst du sofort von den wartenden Frauen angeblafft.“
 
Das alles ging ihr so an die Nieren, dass sie auf 50 Kilogramm abmagerte (bei 1,81 Meter Grösse, sie war jedoch nicht magersüchtig). Sie trainierte wie eine Irre und hatte kaum Zeit zum Essen. Sie arbeitet jetzt mit einem Sportpsychologen zusammen und hat ihre Gewichtsprobleme im Griff.
 
Auch Frauen in Betrieben haben inzwischen das Mobbing erlernt. Während meines Arbeitslebens erfuhr ich von einer Angestellten, die in einem anderen Betrieb arbeitete, einmal Folgendes: „Wenn sich 3 Frauen unterhalten und die eine verlässt den Raum, dann wird über diese schlecht geredet.“ In einem anderen Fall wurde eine Neue von den Frauen laufend gemobbt, so dass ihr 1-jähriger Arbeitsvertrag nicht verlängert wurde. Zum Glück fand sie nach diesem negativen Erlebnis eine Firma mit gutem Arbeitsklima.
 
Eine mir bekannte Journalistin, die nicht genannt werden möchte, äussert sich immer wieder abfällig über Frauen, sei es über ehemalige Arbeitskolleginnen oder über Frauen in der aktuellen Politik. Sie hält von Männern wesentlich mehr als von Frauen. Ich kam in meinem Arbeitsleben immer gut mit Frauen aus. Die weiblichen Arbeitnehmer waren stets charmant, freundlich, hilfsbereit, interessiert und arbeitsfreudig. So machte das Arbeiten Spass.
 
Nun will ich hoffen, dass die schlagkräftigen und folternden Frauen in der Minderzahl bleiben. Dieser Wunsch könnte tatsächlich Wirklichkeit werden, besonders dann, wenn auch die Männer friedlich und bessere Vorbilder werden.
 
Und zum Schluss noch 2 Sprüche zum Thema Gewalt:
 
„Wenn sich der Unverstand mit der Gewalt verfreit,
entsteht aus dieser Eh` die tollste Grausamkeit.“
(Friedrich Freiherr von Logau)
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„Jede Rohheit hat ihren Ursprung in einer Schwäche.“
(Seneca, Vom glücklichen Leben 3)
 
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